Solidarität

"Zynisch und menschenverachtend"

Druck aufbauen für Aufhebung der US-Blockade gegen Kuba. Ein Gespräch mit Hans-Peter Weymar, Mitinitiator einer Petition an die Bundesregierung im Interview mit Volker Hermsdorf ("jungen Welt", 1. Juli 2020)

Vor einer Woche haben Sie mit anderen Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kultur einen Aufruf initiiert, in dem Sie die Bundesregierung auffordern, sich aktiv für die Aufhebung der US-Blockade gegen Kuba einzusetzen. Wie ist die Aktion angelaufen?

US-Blockade nimmt Kuba die Luft

Lektorin Ulrike Dorfmüller über die Petition der Kulturschaffenden an die Bundesregierung, ein Interview in der Tageszeitung "neues deutschland" am 25. Juni 2020 von Andreas Knobloch

Wie macht sich die US-Blockade gegen Kuba im Alltag, aber auch in Ihrem Arbeitsfeld, im Kultur- und Bildungsbereich, bemerkbar?

Aufruf zur Beendigung der Blockade Kubas

Etwa 60 bekannte Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Kultur – unter anderem Fatih Akin, Rolf Becker, Noam Chomsky, Hanna Schygulla, Margarethe von Trotta, Konstantin Wecker und Jean Ziegler – haben am Montag einen Aufruf unterzeichnet, in dem sie ein Ende des Wirtschaftskrieges gegen Kuba fordern:


Es ist unerträglich: Kubanische Ärzteteams unterstützen 27 Länder im Kampf gegen das Coronavirus – und die Trump-Administration verschärft weiterhin ihre völkerrechtswidrigen Sanktionen gegen Kuba!

Schluss mit der Sanktionspolitik!

Beschluss des Vorstandes der Partei DIE LINKE vom 6. Juni 2020

Von Seiten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen Antonio Guterres ist die Botschaft klar: Unilaterale Sanktionen müssen insbesondere zu Corona-Pandemiezeiten ausgesetzt werden, weil sie Menschenleben kosten. Er  forderte, dass die Corona-Pandemie die Zeit für Solidarität sein muss. Der Verzicht auf Sanktionen sei notwendig, so Guterres wiederholend, „um den Zugang zu Nahrungsmitteln, lebenswichtigen Gesundheitsvorräten und medizinischer Unterstützung im Rahmen von COVID-19 zu gewährleisten.

Wir helfen mit Spenden die Folgen der US-Blockade im medizinischen Bereich zu mildern

Am 7. Mai 2020 wurde ein Container für die Geburtsklinik „Ramón González Coro“ gepackt und in nach Kuba geschickt.
Foto: Cuba Sí

Am 7. Mai 2020 wurde von Cuba Sí-Mitstreitern ein Container für Solidaritätsprojekt Geburtsklinik „Ramón González Coro“ gepackt und auf die Seereise nach Kuba geschickt. Im Container befinden sich – entspechend Absprachen mit den kubanischen Partnern – u.a.

1. Mai 2020 in Havanna in Corona-Zeiten

Schüler des nationalen Konservatoriums "Amadeo Roldán" Havanna spielten die kubanische Nationalhymne. Enrique Rodriguez Toledo, der Direktor des Konservatoriums, veröffentlichte sieben Videos auf seiner Facebook-Seite.
  1. https://www.facebook.com/enrique.rodrigueztoledo.3/videos/vb.100012296945604/951227148630508/?type=2&video_source=user_video_tab
  2. https://www.facebook.com/enrique.rodrigueztoledo.3/videos/vb.100012296945604/951202358632987/?type=2&video_source=user_video_tab

„Pseudo-Trump“ für Deutschland?!

Man könnte nicht ganz unbegründet zu der Einschätzung kommen, dass sich der Minister Gerd Müller von der CSU (also „christlich-sozial“???) zum Handlanger Trumps machen möchte. Wie sonst sind die neuesten Festlegungen in seinem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu verstehen. Gegenüber der "FAZ" äußerte der Minister: „Die Neukonzeption führt dazu, dass wir uns in verschiedenen Ländern aus der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit zurückziehen … Wir gehen damit weg von der Gießkanne.“ Die Regionalgruppe von Cuba Sí Frankfurt (Oder) veröffentlichen wir die nachfolgende Stellungnahme, die wir auch an das genannte Bundesministerium übermittelt haben.
Cuba 2020, Grafik: Juventud Rebeld/Osva

Stellungnahme

Die Tageszeitung „neues deutschland“ informierte und kommentierte am 30. April 2020 über ein „Reformkonzept“, das auch unmittelbar Kuba betreffen wird, nachzulesen im Internet unter den angeführten Links:

1. Mai in Berlins Altstadt von Köpenick

Am 1. Mai 2020 trafen sich spontan – unter Beachtung des persönlichen Mindestabstandes – Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Cuba Sí in der Partei DIE LINKE zu einer Solidäritätskundgebung mit der sozialistischen Karibikinsel Kuba. Sie forderten die Beendigung der von den USA seit 60 Jahren angeführten Blockade Kubas.
Cuba Sí-Demo am 1. Mai 2020 in der Altstadt von Berlin-Köpenick, Foto: Cuba Sí

1. Mai: Internationale Solidarität mit Kuba – noch auf Youtube abrufbar!

Am 1. Mai 2020 diskutieren von 19 bis 21 Uhr im Livestream Edgar Göll (Netzwerk Cuba e. V.), der kubanische Botschafter Ramón Ripoll, Harri Grünberg (Cuba Sí/Parteivorstand DIE LINKE) und Marion Leonhardt (Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba) zum Thema "Internationale Solidarität mit Kuba – Kubas große Solidarität im Kampf gegen das Coronavirus zeigt, dass eine andere Welt möglich ist.”

Livestream-Kuba – Veranstaltung zum 1. Mai 2020

(eine gemeinsame Veranstaltung der kubanischen Botschaft, Netzwerk Cuba e.V., Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, Cuba Sí)

 

Teilnehmer:

Ramón Ripoll (Botschafter der Republik Kuba in Deutschland)

Die Pandemie beweist die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit trotz politischer Differenzen

Die Auswirkungen von COVID-19 kann man bereits ermessen und man wird sie in Zukunft Anhand der beeindruckend großen Zahl an infizierten Personen, der inakzeptablen Zahl von Toten, des unbestreitbaren Schadens für die Weltwirtschaft, die Produktion, den Handel, die Beschäftigung und die persönlichen Einkommen von Millionen von Menschen beurteilen können.
Foto: Cubaminrex

Die Auswirkungen von COVID-19 kann man bereits ermessen und man wird sie in Zukunft anhand der beindruckend großen Zahl an infizierten Personen, der inakzeptablen Zahl von Toten, des unbestreitbaren Schadens für die Weltwirtschaft, den Handel, die Beschäftigung und die persönlichen Einkommen von Millionen von Menschen beurteilen können. Es ist eine Krise, die weit über den Bereich der Gesundheit hinausgeht.

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