Ein „Salud“ auf Karl Marx
„Ein Gläschen Rum mit Karl“ – so war es im Programm der gemeinsamen Delegation von Cuba Sí und der Fraktion DIE LINKE im Bundestag für den 5. Mai angekündigt. Und so versammelten wir uns am Erinnerungsstein für Karl Marx im Zentrum von Havanna und stießen auf den 200. Geburtstag des großen Philosophen und Ökonomen an.
Schon seit dem 30. April absolviert unsere Delegation ein umfassendes Besuchsprogramm in Kuba. Mit dabei sind die Abgeordneten Sylvia Gabelmann, Eva-Maria Schreiber und Achim Kessler sowie drei Vertreterinnen der AG Cuba Sí. Ein paar Tage später kommen auch der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Bundestag Dietmar Bartsch sowie die Abgeordnete Źaklin Nastić nach Kuba und schließen sich unserer Delegation an.
Ein erster Höhepunkt für uns war die Teilnahme an den Feierlichkeiten zum 1. Mai in Havanna. Wie in jedem Jahr strömten Hunderttausende Kubanerinnen und Kubaner in den frühen Morgenstunden zur Demonstration auf den Platz der Revolution. Die Botschaft dieses Tages war eindeutig: „Einheit, Verpflichtung und Sieg!“ (Unidad, compromiso y victoria!). Und immer wieder konnte man auf den Transparenten lesen: „Kuba gehört uns!“, „Unsere Stärke ist die Einigkeit!“ und „Nie war es bedeutsamer, auf dem Weg der Einigkeit aller Kubaner voranzuschreiten!“. Zwei weitere große Themen dieses Tages: die Solidarität mit Nicaragua und mit dem ehemaligen Präsidenten Brasiliens Lula da Silva. Rund 1.400 internationale Gäste aus 32 Ländern waren auf dem Platz der Revolution dabei. Am Folgetag folgten die ausländischen Gäste, so auch unsere Delegation, der Einladung zu einem großen Solidaritätstreffen im Palacio de las Convenciones, das der kubnische Gewerkschaftsverband organisiert hatte.
Unser Besuchsprogramm kennt kein Ausruhen. Jeder Tag bietet uns interessante Begegnungen und Gespräche. Wir besuchten eine Familienarztpraxis, eine Poliklinik, das Kubanischen Tropeninstitut „Pedro Kourí“ – hochinteressant für die mitgereisten Abgeordneten der LINKEN, die zum ersten Mal in Kuba sind und im Bundestag zum Thema Gesundheit arbeiten. Natürlich statteten wir auch dem Krankenhaus „Ramón González Coro“, das von unserer Solidaritätsorganisation unterstützt wird, einen Besuch ab. Die Ärzt*innen und Krankenschwestern dieser Spezialklinik für Frühgeburten und Problemschwangerschaften übermitteln auf diesem Wege den Spender*innen in Deutschland ihre herzlichen Grüße und ein riesiges Dankeschön für die Hilfe von Cuba Sí.
Am 4. Mai weilte unsere Delegation in Santiago de Cuba im Osten der Insel. Am Grab von Fidel Castro legten wir Blumen nieder und besuchten das Museum in der ehemaligen Moncada-Kaserne. Am Nachmittag empfingen uns Mitglieder des Parlamentes der Provinz Santiago zu einem Gespräch, zu dem die kubanischen Gastgeber auch Thomas Neisinger, den deutschen Botschafter in Kuba, eingeladen hatten. Dies war eine unerwartete, aber gute Gelegenheit, dem diplomatischen Vertreter der Bundesrepublik in Kuba über unsere Solidaritätsarbeit zu berichten.
Der nächste Programmpunkt ist der Besuch unseres Landwirtschaftsprojektes in der Provinz Mayabeque, über den wir in den nächsten Tagen berichten werden.