23.11.2017 Druckversion

Die politische Solidarität mit Kuba stärken (Teil 2)

Fortsetzung des Berichtes unserer Cuba Sí-Delegation über die politischen Gespräche in Havanna vom 13. - 24. November 2017
Arnaldo Tamayo Méndez
Eine große Ehre für unsere Delegation: Treffen mit dem kubanischen Kosmonauten Arnaldo Tamayo Méndez im Gebäude des ICAP.

Zum Verschnaufen blieb unserer Cuba Sí-Delegation auch in den folgenden Tagen nur wenig Zeit. Auf dem Terminplan stand u.a. ein Besuch im Instituto Superior de Relaciones Internacionales, der Ausbildungsstätte für Kubas Diplomaten. Hier gab es ein herzliches Wiedersehen mit Gerardo Hernández von den Cuban Five. Gerardo hatte auf Einladung des Netzwerk Cuba e.V. Anfang 2016 die Bundesrepublik besucht. Er arbeitet heute als Vizerektor des ISRI. An dem Gespräch mit Gerardo nahmen auch die Vertreter/-innen des Jugendverbandes (UJC) und der Studierendenorganisation (FEU) am ISRI teil. Sie berichteten über ihre Ausbildung und über die Aktivitäten ihrer Organisationen. Sehr interessiert waren unsere Gesprächspartner an einer Einschätzung der gegenwärtigen politischen Situation in der Bundesrepublik.

Mit großer Neugier wurde unsere Cuba Sí-Delegation im Nationalkomitee des UJC empfangen. Hier stellten wir ausführlich die Arbeit unserer Solidaritätsorganisation vor und berichteten von der geplanten Jugendreise im September 2018, bei der wir auch ein Treffen mit dem UJC eingeplant haben.

Eingeladen war unsere Delegation auch in der Nationalversammlung, dem Parlament Kubas. Mit Dr. Jesús Rafael Mora von der Kommission für Internationale Beziehungen sprachen wir über den beginnenden Wahlprozess in Kuba und gaben auch hier eine Einschätzung der politischen Situation in der Bundesrepublik nach den Bundestagswahlen.

Bei CubaPertóleo (Cupét), dem staatlichen Serviceunternehmen für die kubanische Erdölindustrie, informierten wir uns über die Gewerkschaftsarbeit, die Lohnentwicklung der Angestellten sowie über die neuen Kompetenzen staatlicher Betriebe.

Hochinteressant war für uns auch der Besuch bei der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina (PL). Deren Präsident Luis Enrique González Acosta berichtete über die Entwicklung von Prensa Latina zu einer Multimedia-Agentur, die sich heute komplett selbst finanziert. Für Prensa Latina arbeiten Journalisten in 46 Ländern. Eine große Ehre wurde uns zuteil, da uns Luis Enrique auch einen Besuch im Archiv von Prensa Latina ermöglichte. Hier lagert das fotografische Gedächtnis der Revolutionsgeschichte – allerdings unter sehr einfachen Bedingungen. Wir diskutierten deshalb die Möglichkeit, wie wir als Solidaritätsorganisation einen Beitrag zur Rettung dieses nationalen Kulturerbes leisten könnten.

Soweit einige Eindrücke aus Havanna. Für die beiden letzten Tage der Reise steht noch ein Besuch beim neuen kubanischen Nachrichtensender Canal Caribe auf dem Programm sowie die Teilnahme an einer Veranstaltung unserer Partnerorganisation ACPA (Kubanische Vereinigung für Tierproduktion).

Zum Abschluss unseres Berichtes noch ein Tipp für alle Kuba-Besucher: Im Stadtteil Miramar lohnt ein Besuch im neu gestalteten Museum „Memorial de la Denuncia“. Hier wird mit Videos, freigegebenen Dokumenten, mit Informationen an interaktiven Bildschirmen an die lange und traurige Geschichte der terroristischen Anschläge gegen Kuba erinnert. (Harri, Anke und Jörg)

Veröffentlicht in Rund um Kuba | Tags: Arnaldo Tamayo Méndez, Blockade, DIE LINKE, Medien, Solidarität, Spenden