22.09.2020 Druckversion

Damit die Wohngebiete mehr das Werk aller sind

Der 60. Jahrestag der CDR kann nicht nur mehr als ein halbes Jahrhundert ihres Bestehens bedeuten, was schon viel ist. Er sollte sich auch wie ein Geburtstag anfühlen, der die Reife einer Organisation ankündigt, die einen neuen Impuls benötigt, so wie die Revolution es braucht (Autor: Gladys Leidys Ramos | internet@granma.cu)
„Die Unendlichkeit der Initiativen, die aus den Gemeinschaften hervorgehen, ist unglaublich, die Menschen werden angeregt und sind schöpferisch, sie kommen zusammen, um Gutes zu tun“, sagt Gerardo Hernández Nordelo. Photo: Juvenal Balán
„Die Unendlichkeit der Initiativen, die aus den Gemeinschaften hervorgehen, ist unglaublich, die Menschen werden angeregt und sind schöpferisch, sie kommen zusammen, um Gutes zu tun“, sagt Gerardo Hernández Nordelo. Photo: Juvenal Balán

Als er diesem Gespräch zustimmte, hatte er sein neues Büro noch nicht eingerichtet. Er findet es angenehmer, die ihm übertragene Aufgabe zu erfüllen, indem er Hand in Hand mit seinen Leuten in den Nachbarschaften arbeitet; und dafür braucht er am wenigsten einen gut eingerichteten Schreibtisch.

Das unverzichtbare Wirken der Komitees zur Verteidigung der Revolution (CDR) wiederzubeleben, im Bewusstsein, dass es eine Herausforderung ist, die Effizienz der fast 138.000 auf der Insel konstituierten zu erreichen, ist die Mission, die vor einigen Wochen dem Helden der Republik Kuba Gerardo Hernández Nordelo übertragen wurde, der die Herausforderung ohne zweimal nachzudenken annahm und beabsichtigt, sie in eine Chance umzuwandeln.

„Die Komitees zur Verteidigung der Revolution wurden 1960 mit einem damals spezifischen und notwendigen Ziel gegründet, das aber heutzutage in unserem Land noch genauso wichtig ist. Nichts überdauert 60 Jahre ohne Transformation, ohne Erneuerung. Es liegt an der Organisation, sich an den neuen kubanischen Kontext anzupassen und entsprechend vorzugehen“, sagt ein Mann, der vom Volk für seine Bereitschaft bewundert wird, für das Vaterland alles zu geben.

Dieser Zweck, aus dem die CDR entstanden sind, habe sich jedoch nicht geändert. Die Verteidigung der Revolution sei das Wichtigste, auch wenn die Szenarien und Wege, dies zu tun, revolutioniert worden seien, sagte er, um sofort zu fragen: „Was heißt es heute, die Revolution zu verteidigen, was müssen wir tun, um zu der Gesellschaft, in der wir leben, beizutragen, um sie zu verbessern?“ und beantwortet die Frage selbst.

Der Nationale Koordinator der CDR ist der Ansicht, dass in anderen Ländern die privilegierte Situation der kubanischen Gemeinschaften, in jedem Wohnblock über eine Organisation zu verfügen, nicht vorliegt.

„Die große Herausforderung, die heute mehr denn je zutage tritt, besteht darin, sich zu beteiligen zu verstehen, sich ihre Vorteile zunutzen zu machen, um Aktionen zu konsolidieren, die allen zugute kommen, denn schließlich sind wir alle ihre Mitglieder. Die Unterstützung dieser Massenorganisation bei allen sozialen Aufgaben, die sich die Revolution gestellt hat und die zum Wohlergehen des Volkes beigetragen haben, stellt ihre Nützlichkeit unter Beweis.“

Bereitschaften zusammenbringen als größte Herausforderung

Die Aktivitäten, die die CDR heute in ganz Kuba durchführen, werden auf jede erdenkliche Weise kritisiert, oftmals konstruktiv, anderemale weniger konstruktiv. In einigen Fällen handelt es sich um klare koordinierte Angriffe, die auftretende Schwächen ausnutzen. Deshalb besteht Gerardo Hernández Nordelo darauf, hervorzuheben, was die Wohnviertel zu leisten imstande sind, wenn sie der gute Wille bewegt.

Die Beweise sind in den Maßnahmen zur Verhinderung von Prostitution und zur Bekämpfung von Drogenhandel, sozialer Disziplinlosigkeit und anderer Erscheinungen zu finden. Ebenso ragt die Aufmerksamkeit hervor, die den Familien gewidmet wird, die diese benötigen, sowie die Verbindung zwischen Schule, Familie und Gemeinschaft.

Auch die Arbeit der „Destacamentos Mirando al Mar“ (Gruppen von Beobachtern, die an der Küste angeschwemmte Drogenpakete entdecken und melden), der Jugendbrigaden zum 60. Jahrestag und sogar der Brigaden, die in Zusammenarbeit mit dem kubanischen Frauenbund geschaffen wurden, sind für die Menschen besondere Gründe, ihre Komitees zu unterstützen.

„Gerade jetzt, angesichts der Gesundheitssituation, ist das CDR, das die gefährdeten Menschen kennt, dasjenige, das ältere Menschen mit der Lieferung von Lebensmitteln und Medikamenten unterstützen kann. Die Nachbarn selbst können bei der aktiven Suche nach Infizierten helfen, und es gibt Hunderte von jungen Menschen, die mit diesen und anderen Aufgaben betraut sind, von denen viele von den CDR gestellt wurden“, sagt er stolz, räumt aber ein, dass noch mehr solcher Tatkraft vonnöten sei.

Die Initiative, die heute in den Wohnvierteln am meisten gefragt ist, ist zweifellos die städtische, vorstädtische und familiäre Landwirtschaft. „Auf jedem kleinen Stück Land etwas anzubauen, darum geht es, jede ungenutzte Fläche auszunutzen und produktiv zu machen.“

Für Gerardo Hernández ist klar, dass ein Hinterhof oder ein Grundstück die Ernährungsprobleme nicht in großem Maßstab lösen wird. Doch wie er sagt, kann es der Familie helfen, sich selbst mit gesundem Gemüse zu versorgen, das Abwechslung in die Ernährung bringt, dem Familienbudget eine Atempause zu verschaffen und sogar den Nachbarn zu helfen.

Sowohl für den neuen Nationalen Koordinator der CDR als auch für die achteinhalb Millionen Kubaner, die sich in ihren Komitees engagieren, kann dieser 60. Jahrestag der CDR nicht nur mehr als ein halbes Jahrhundert ihres Bestehens bedeuten, was schon viel ist. Er sollte sich auch wie ein Geburtstag anfühlen, der die Reife einer Organisation ankündigt, die einen neuen Impuls benötigt, dessen Ausmaß keinen Zweifel daran lässt, dass sie existiert und dass sie beabsichtigt, besser zu funktionieren, so wie die Revolution es braucht.

 

Quele: Gramna (18. September 2020)

Veröffentlicht in Aktuelles | Tags: Blockade, CDR, Komitees zur Verteidigung der Revolution, Kuba, Menschenrechte