21.11.2016 Druckversion

Zu Gast in der Hauptstadt der Solidarität

Mehr als 130 Teilnehmer aus 30 Ländern und 50 Solidaritätsorganisationen trafen sich am vergangenen Wochenende (18.-20. November 2016) zum XVII. Europäischen Treffen der Kuba-Solidarität in Stockholm.
XVII. Europäisches Treffen der Kuba-Solidarität in Stockholm
Zamir Bekboev von der Kirgisischen Gesellschaft für Freundschaft und Kooperation mit anderen Ländern überreichte als Gastgeschenk an Martin Österlin (Schweden) und Aleida Guevara (Kuba) traditionelle Hüte aus seiner Heimat.

Stockholm war am vergangenen Wochenende die Hauptstadt der Kuba-Soldarität. 50 Solidaritätsgruppen aus 30 Ländern schickten ihre Vertreter in die schwedische Hauptstadt zum XVII. Europäischen Treffen der Kuba-Solidarität, um über die künftigen Aufgaben, über gemeinsame Aktionen und die Zusammenarbeit der Gruppen zu beraten.

Unter den über 130 Teilnehmern waren auch Gail Walker (USA), die Direktorin der Kuba-Karawane „Pastors for Peace“, der kanadische Publizist Keith Bolender, Aleida Guevara, die Tochter Ches, sowie Elio Gámez, Gladys Ayllón, Luis Marrón und Tamara Velazquez vom kubanischen Institut für Völkerfreundschaft (ICAP). Unser Gastgeber, die Schwedisch-Kubanische Gesellschaft, feierte mit diesem Solidaritätstreffen gleichzeitig ihren 50. Geburtstag.

Beim kulturellen Auftakt am Freitag wurden die Teilnehmer des Treffens von Martin Österlin, Präsident der Schwedisch-Kubanischen Gesellschaft, sowie von der Stellvertretenden Bürgermeisterin Stockholms und einem Abgeordneten der Grünen Partei Schwedens begrüßt. Die Vertreter des ICAP aus Kuba dankten den europäischen Kubafreunden in herzlichen Worten für ihre unermüdliche Arbeit.

In den Beratungen am Sonnabend und Sonntag diskutierten die Teilnehmenr u.a. über einen gemeinsamen Aktionsplan für die europäischen Gruppen, um z.B. Entscheidungsträger in der Politik zu motivieren, sich gegen die US-Blockade und deren extraterritoriale Anwendung auszusprechen und aktiv zu werden. Desweitern ging es um die Erweiterung der politischen und ideologischen Arbeit, die Informationsarbeit zu Kuba und die notwendige Gewinnung von Nachwuchs für die Solidaritätsgruppen. Vorgestellt wurde auch ein offener Brief an US-Präsident Obama zur Freilassung von Ana Belen Montes, die 2001 von den USA wegen des Vorwurfs der „Spionage für Kuba“ zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

In verschiedenen Arbeitsgruppen diskutierten die Teilnehmer des Treffens u.a. über die gegenwärtige Situation in Kuba und Lateinamerika nach den Präsidentschaftswahlen in den USA, über die Forderungen Kubas zur Beendigung der US-Blockade und die Rückgabe Guantánamos sowie über die bessere Nutzung der digitalen Medien für die Soliarbeit.

Gail Walker, die Direktorin der „Pastors for Peace“ (USA) rief zur Teilnahme an der nächsten Kuba-Karawane im April und im Juli 2017 auf. Sie betonte: „Egal, was Trump machen wird – die nächste Kuba-Karawane wird stattfinden!“ José Manzaneda, Koordinator von „Cubainformación“ (Spanien) gab in seinem Beitrag viele Anregungen, wie die Medienarbeit für das sozialistische Kuba verstärkt werden kann.

In ihrer Abschlusserklärung forderten die Teilnehmer von den USA eine Fortführung des begonnenen Prozesses der Verbesserung der Beziehungen zu Kuba, desweiteren von der EU eine Position des Respekts, der Gleichheit und Fairniss gegenüber Kuba. Die Erklärung war gleichzeitig ein Aufruf an alle Parteien und Regierungen der EU zur Unterstützung und Verteidigung der fortschrittlichen Regierungen in Lateinamerika und eine nochmalige Betonung der Forderungen Kubas nach Aufhebung der US-Blockade. Die Solidaritätsgruppen werden den gemeinsamen Aktionsplan in die Tat umsetzen, gemeinsame Aktionen und Arbeitsgruppen organisieren und intensive Beziehungen zu den US-amerikanischen Kuba-Solidaritätsgruppen entwickeln, die, wie Gail Walker es sagte, „in the belly of the beast“ (im Bauch der Bestie) arbeiten. 

Veröffentlicht in Rund um Kuba | Tags: Blockade, Europäischen Treffen der Kuba-Solidarität, Medien, Solidarität, Stockholm, Venezuela