18.09.2022 Druckversion

61 Jahre Blockade sind 61 Jahre zuviel!

In einem Fahrradkorso von der kubanischen zur US-Botschaft in Berlin forderte die Solibewegung ein Ende der grausamen Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade der USA gegen Kuba. Die Aktion war Teil der internationalen Kampagne #UnblockCuba.
Vor der US-Botschaft in Berlin präsentierten die Teilnehmer*innen der UnblockCuba-Fahrraddemo die Flaggen all jener Länder, die 2021 in der UN-Vollversammlung zusammen mit Kuba ein Ende der US-Blockade gefordert hatten. Die USA gehörten nicht dazu. Foto: interbrigadas
Vor der US-Botschaft in Berlin präsentierten die Teilnehmer*innen der UnblockCuba-Fahrraddemo die Flaggen all jener Länder, die 2021 in der UN-Vollversammlung zusammen mit Kuba ein Ende der US-Blockade gefordert hatten. Die USA gehörten nicht dazu. Foto: interbrigadas

Mehr als 100 Kubafreund*innen waren dem Aufruf der Solibewegung gefolgt, am 18. September 2022 gegen die US-Blockade gegen Kuba in die Pedale zu treten. Die Fahrraddemo startete an der Botschaft der Republik Kuba in Berlin-Pankow mit der Begrüßung durch Ihre Exzellenz, die Botschafterin Juana Martínez.

In ihren kämpferischen Worten erinnerte sie daran, dass die US-Blockade mit über 60 Jahren Dauer die längste jemals gegen ein Land verhängte Sanktionierung sei - mit dramatischen Auswirkungen auf das tägliche Leben des kubanischen Volkes, auf seine Gesundheit, souveräne Entfaltung und wirtschaftliche Entwicklung. Illegal sei auch die extraterritoriale Komponente, die Drittstaaten sanktioniert, die mit Kuba Handel treiben.

Der fortdauernde Kampf des kubanischen Volkes für die Aufhebung der Blockade wird am 2. und 3. November 2022 seinen nächsten Höhepunkt finden. Dann tritt in New York die nächste Generalversammlung der Vereinten Nationen zusammen. Kuba wird zum 30. (!) Male seinen Bericht über die durch die Blockade entstandenen Schäden und Behinderungen vorlegen und eine Resolution beantragen für ein Ende der unmenschlichen und grausamen US-Politik.  

Martínez erinnerte daran, dass 2021 mit 184 Ländern die überwältigende Mehrheit der internationalen Staatengemeinschaft für ein Ende der Blockade gestimmt hatte - ein diplomatischer Sieg Kubas, eine Ohrfeige für die US-Außenpolitik. Nur die USA und ihr Verbündeter Israel hatten für eine Aufrechterhaltung gestimmt bei drei Enthaltungen. Berichtet wurde über diese Abstimmung in hiesigen bürgerlichen Medien - nichts.

Jutta Kausch, Vorsitzende der Freundschaftsgesellschaft Berlin-Kuba (FBK) und Organisatorin, forderte die US-Regierung auf, endlich die Menschenrechte der 11 Millionen Kubanerinnen und Kubaner zu achten und die Blockade aufzuheben. Scharf verurteilte sie die widerliche Doppelmoral, mit der die Achtung der Menschenrechte zu politischen Zwecken instrumentalisiert werde (siehe auch hier).

Nach dem aufrüttelnden musikalischen Abschluss durch den chilenischen Liedermacher Nicolás Miquea mit seiner Anklage "Cuando el imperio habla de paz" setzten sich die Teilnehmer*innen in Bewegung. Durch die Straßen von Berlin-Pankow und Mitte und unter dem Applaus zahlreicher Passanten erreichte der Zug nach rund sieben Kilometern schließlich das Ziel - die US-Botschaft vor dem Brandenburger Tor.

Bei der Abschlusskundgebung traf u.a. der stellvertretende Vorsitzende des Netzwerks Cuba, Dr. Edgar Göll den Nagel auf den Kopf:"Was ist von einem Land wie den USA in Sachen Schutz der Menschenrechte zu erwarten, wenn dort jedes Jahr mehr als 20.000 Menschen durch Schusswaffengebrauch sterben? Was hat dieses Land Kuba zu sagen?"

Den Abschluss bildete eine Fotoaktion - die Teilnehmer*innen hielten die mehr als 180 Flaggen all jener Länder in die Kameras, die sich 2021 für ein Ende der Blockade ausgesprochen hatten. Dazu gehörte auch die Bundesrepublik Deutschland.

Wir fordern die Bundesregierung auf, es nicht nur beim Lippenbekenntnis zu belassen! Es müssen endlich Taten folgen!

DENN: 61 Jahre Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade - das sind:

  • 61 Jahre Völkerrechtsbruch    
  • 61 Jahre Menschenrechtsverletzung     
  • 61 Jahre Unrecht gegen ein souveränes und freies Land

Schluss damit! Nieder mit der Blockade!

Abajo el bloqueo! Viva Cuba!

Die Fahrraddemo war Teil der Kampagne #UnblockCuba. Weitere Impressionen hier.

 

Veröffentlicht in Gegen die Blockade | Tags: Blockade, Menschenrechte, Solidarität