09.06.2011 Druckversion

Kuba-Woche in Ulm schließt mit Expertenrunde

Podiumsdiskussion bei der Kuba-Woche in Ulm
Die Podiumsdiskussion bei der Kuba-Woche in Ulm wurde von Cuba Si unterstützt (Foto Copyright: Jochen Möbus)

Mit der aktuellen Lage in Kuba befasste sich am Mittwochabend im Baden-Württembergischen Ulm eine Podiumsdiskussion mit Beteiligung von Experten aus der Karibiknation und aus Deutschland. Eingeladen zu dem Event hatte der Deutsch-Kubanische Kulturverein Ulm. Die Podiumsdiskussion am Mittwoch wurde von Cuba Si unterstützt.

Rund 30 Gäste kamen in das Alte Theater der Stadt, um zu Beginn eine Einleitung des Korrespondenten der kubanischen Nachrichtenagentur Prensa Latina in Deutschland, Harald Neuber, zu hören. Der Journalist und Kuba-Kenner gab einen Überblick über die aktuellen Reformen in dem sozialistischen Karibikstaat. Dessen Probleme müssten im politischen und auch historischen Kontext gesehen werden, sagte Neuber: "Die strukturellen Herausforderungen der kubanischen Wirtschaft wie die unzureichende Industrialisierung gehen auf Probleme zurück, die im gesamten postkolonialen Raum bestehen". Die Chance für das Land bestehe daher in der aktuellen Debatte über eine wirtschaftpolitische Neuordnung und in der regionalen Integration.

Bei der folgenden Podiumsdiskussion auf der Bühne des alten Theatersaals nahmen Vertreter aus ganz verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens teil. Die SPD-Lokalpolitkerin Lisa Schanz hob die Leistungen der kubanischen Regierung in der Sozialpolitik hervor. Dass das kubanische Modell in Zeiten der globalen Krise Interesse weckt, konnte die Abgeordnete im Ulmer Stadtrat nachvollziehen: "Der Kapitalismus ist derzeit schließlich nicht sehr attraktiv."

Der Vertreter der Außenstelle der kubanischen Botschaft in Bonn, Gerardo Abreu, bekräftigte den Willen der Regierung, trotz der US-Blockade gegen sein Land und anderer Widerstände die wirtschaftliche Situation der Kubanerinnen und Kubaner zu verbessern. Daher ziele die aktuelle Debatte in dem sozialistischen Inselstaat vor allem darauf ab, mehr wirtschaftliche Effizienz zu erreichen.

Thomas Dentler, Theaterintendant und Ehrenmitglied des kubanischen Schriftsteller- und Künstlerverbandes UNEAC, schilderte ein sehr persönliches Erlebnis. Sein Schwiegervater in Bolivien war schwer erkrankt, so Dentler, und erst kubanische Ärzte hätten ihn in einer Operation gerettet. "Deswegen bedanke ich mich ganz persönlich bei dem Botschaftsvertreter als Repräsentant des kubanischen Volkes".

Veröffentlicht in Rund um Kuba | Tags: Blockade, Podiumsdiskussion, Prensa Latina