15.05.2019 Druckversion

Angriff auf Botschaft Venezuelas in Washington!

Mehr denn je: Venezuela braucht unser aller Solidarität! Entgegen jeglicher diplomatischer Konventionen: US-Polizei bricht Türen von Venezuelas Vertretung in Washington auf.
Aktivisten verteidigen die venezolanische Botschaft in Washington
Verteidiger der Botschaft Venezuelas in Washington machen ihre Haltung deutlich (13.5.2019, Foto junge Welt vom 15.5.2019)

In Washington hat sich am Montag abend (Ortszeit) die Lage um die Botschaft Venezuelas zugespitzt. Polizeibeamte brachen die Türen der diplomatischen Vertretung auf und drangen in das Gebäude ein. Innen übergaben sie den anwesenden Personen ein Schreiben ohne Briefkopf und ohne Unterschrift, in dem diese zum Verlassen aufgefordert werden. Schon zuvor waren die Strom- und die Trinkwasserversorgung der Botschaft unterbrochen worden.

Beobachter hatten die Polizeiaktion zunächst als Beginn einer Räumung interpretiert. Fernsehsender wie Telesur übertrugen die Ereignisse live.

In dem Gebäude der Botschaft harren seit Mitte April Aktivisten verschiedener Friedensgruppen aus. Sie wollen verhindern, dass nach dem Abzug der venezolanischen Diplomaten infolge des Abbruchs der Beziehungen zwischen Washington und Caracas Vertreter des selbsternannten »Übergangspräsidenten« Juan Guaidó die Kontrolle über die Einrichtung übernehmen. Die US-Administration hat Guaidós Abgesandten Carlos Vecchio als »Botschafter« anerkannt und bereits akzeptiert, dass seine Leute Venezuelas Generalkonsulat in New York und zwei Gebäude des Militärattachés in Washington in Beschlag genommen haben.

»Dies wird als ein großer Fehler des US-Imperiums in die Geschichte eingehen«, erklärte einer der Botschaftsschützer. »Mit der Verletzung der Wiener Konvention senden die USA eine Nachricht in die Welt, dass die Botschaften in Washington nicht durch internationale Abkommen geschützt sind.«

Venezuelas Vizeaußenminister für Nordamerika, Carlos Ron, verurteilte die Verletzung internationaler Abkommen durch die US-Polizei und das illegale Eindringen in das Botschaftsgebäude. »Die Regierung der Bolivarischen Republik Venezuela hat den Polizisten das Betreten des Gebäudes der alten Botschaft in Washington nicht gestattet«, betonte er in der Nacht zum Dienstag auf Twitter. Der Diplomat lobte die Solidarität der Botschaftsschützer: »Sie verdienen unseren Respekt. Sie sind mehr Venezolaner als der ›Fake‹-Botschafter, der beim Southern Commando um eine Invasion bettelt.« Vecchio hatte im Auftrag Guaidós das Southern Command der US-Armee um einen Gesprächstermin gebeten. Die Putschisten fordern immer offener eine militärische Aggression Washingtons gegen Venezuela.

Quelle: Tageszeitung junge Welt vom 15.5.2019

Erinnerung:

Angesichts solcher Zuspitzung benötigt Venezuela unsere Solidarität! Die gegenwärtige Situation in Venezuela, die Auswirkungen der Sanktionen und die Interventionsdrohungen der USA gegen das südamerikanische Land und auch gegen das sozialistische Kuba bereiten vielen Linken große Sorge.

Die AG Cuba Sí lädt deshalb alle Interessierten am 15. Mai zu einer Diskussionsrunde ein.

Zu Gast wird u.a. der Bundestagsabgeordnete der LINKEN Andrej Hunko sein. Er war vom 16. bis 27. April in Venezuela. Bei mehr als 30 Gesprächsterminen – mit Politikern der Regierung und der Opposition, mit Politikwissenschaftlern, kritischen Chavisten, Menschen aus sozialen Bewegungen, mit UNO-Institutionen, mit dem Roten Kreuz, NGOs, Basisorganisationen und mit Kirchenvertretern – konnte er sich vor Ort ein Bild von der Situation im Lande machen. Außerdem werden Julieta Daza (Basisaktivistin) sowie Ingo Niebel (Autor des Buches „Venezuela not for sale“) an der Diskussion teilnehmen.

Kommt vorbei, informiert Euch, diskutiert mit. Venezuela braucht unsere Solidarität!

- 15. Mai, 18.30 Uhr (Einlass mit Mojito ab 18 Uhr), Karl-Liebknecht-Haus, Kleine Alexanderstraße 28, 10178 Berlin, Konferenzraum 1 (organisiert von der AG Cuba Sí)

 

Veröffentlicht in Aktuelles | Tags: Intervention, Lateinamerika, Menschenrechte, Solidarität, Venezuela