Cuba Sí lernt Spanisch
Spanischsprachige Zeitschrift auf der Buchmesse in Havanna vorgestellt. Positive Reaktion auf Film "Sueños Cubanos"
Fast jeder ausländische Aussteller auf der Buchmesse in Havanna steht nicht nur vor den meterdicken Mauern der Festungsanlage "La Cabaña", sondern auf vor einer beträchtlichen Sprachbarriere. Für den diesjährigen Stand haben wir deswegen erstmals eine spanischsprachige Revista produziert. Die Vorstellung des Heftes war eines der Hauptereignisse am heutigen Mittwoch, moderiert von dem Korrespondenten der Prensa Latina in Deutschland, Harald Neuber.
Unser Redaktionsleiter und Graphiker Jörg Rückmann gab den rund 50 Anwesenden einen Überblick über die Anfänge der deutschsprachigen Revista. "Die Zeitschrift soll ein wahrhaftiges Bild über Kuba zu vermitteln helfen und unsere Mitglieder und Spender zugleich über unsere Arbeit informieren", sagte er.
Seit der Herausgabe der ersten, noch achtseitigen Revista im Jahr 1998, hat sich nicht nur ihr Umfang auf zwölf Seiten erhöht. Auch die Auflage ist von 1.500 auf 7.500 gestiegen. Als Teil der Öffentlichkeitsarbeit von Cuba Sí war es von Beginn an Ziel unserer Zeitschrift, zu einem realistischeren Bild über Kuba in der deutschen Medienlandschaft beizutragen.
Durch die Vorstellung unserer landwirtschaftlichen und kulturellen Projekte in der Revista hat Cuba Sí in Deutschland bereits einen beachtlichen Bekanntheitsgrad in der Kuba- und Lateinamerika-Szene erreicht. Auch um dem wachsenden Interesse an unserer Arbeit auf kubanischer Seite gerecht zu werden, erscheint die Revista zum 20-jährigen Jubiläum deshalb erstmals auf Spanisch.
Einleitend erklärte Justo Cruz, einer der drei Hauptamtlichen aus unserem Berliner Büro, den Anwesenden kurz unsere Struktur und die Grundlinien unserer Arbeitsweise. Der Koordinierungsrat sei das zentrale Gremium, wenn es um Entscheidungen geht, so Justo. Auch nach zwei Jahrzehnten werde Cuba Sí nach wie vor zu 100 Prozent aus Spenden finanziert. Obwohl die Arbeit heute vor allem mit der Partnerorganisation ACPA (Kubanische Vereinigung für Tierproduktion) umgesetzt wird, versteht sich Cuba Sí als politische Organisation. Als Beispiel dafür präsentierte Justo das Material der Anti-Bacardi-Kampagne. Das US-Unternehmen ist heute schließlich aktiv mit antikubanischen Gruppen in den USA in Verbindung.
ACPA-Präsidentin Teresa Planas bestätigte dies. Cuba Sí trage maßgeblich dazu bei, die Ernährungssicherheit in Kuba zu gewährleisten, sagte die Funktionärin, um auf die verschiedenen Projekte in Vergangenheit und Gegenwart zu verweisen. "Diese Arbeit und Hilfe von Cuba Sí ist und bleibt einer der effektivsten und konkretesten Wege, die völkerrechtswidrige Blockade der USA gegen Kuba zu brechen", so Planas.
Im Anschluss an die Debatte zeigten wir den Dokumentarfilm "Sueños Cubanos" des deutschen Filmemachers Hans-Peter Weymar. Der Streifen schildert in gut 90 Minuten die persönlichen Ansichten zahlreicher Kubanerinnen und Kubaner. Die Zuschauer bestätigten die Meinungen im anschießenden Gespräch: "Der Film gibt ein authentisches Bild von unserem Land", sagte eine ältere Zuschauerin. (Text & Foto: Steffi/Flori)