Nazis raus!
Die rechtsextreme „Bürgerbewegung pro Deutschland“ hatte für den 22. August in Berlin vier Kundgebungen unter dem Motto „Zuwanderung verhindern, Islamisierung stoppen“ angekündigt - vor dem Karl-Liebknecht-Haus sowie vor den Redaktionsgebäuden von „Neues Deutschland“, „Junge Welt“ und „Taz“.
Vor dem Karl-Liebknecht-Haus in Berlin-Mitte, der Bundeszentrale der LINKEN, hatten sich am Vormittag rund 300 Antifaschisten zu einer Gegendemo versammelt. Darunter auch viele Mitarbeiter des KL-Hauses und Aktivisten von Cuba Sí.
Die Polizei war mit über 30 Fahrzeugen angerückt.
Großspurig hatte „Pro Deutschland“ 50 Leute für ihre Kundgebungen angekündigt, aber gerade einmal sieben „Deutschländer Würstchen“ - wie ein Demonstrant sie bezeichnete - hatten die Rechten anheuern können. Und sie hatten keine Chance, ihre rechten Parolen hörbar rüberzubringen. Mit Musik, Sprechchören und so ziemlich allem, was Krach macht, haben die Antifaschisten den braunen Wortmüll in einer Lärmlawiene begraben.
Aber die „Glorreichen Sieben“ hatten diese Schlappe wohl erwartet und deshalb kleine Texttafeln gebastelt, die sie immer wieder hochhielten: „Mir stinken die Linken“ oder „Sozialismus ist Beschissmus!“ hatte da ein brauner Hobby-Dichter gereimt.
Gegen 11.30 packte die „Bürgerbewegung“ zusammen und zog vom Karl-Liebknecht-Haus weiter zum ND-Gebäude, danach zur „Jungen Welt“ und zur „Taz“. Und überall, wo die Rechtsextremen auftauchten, stießen sie auf vielfältigen Protest.
„Pro Deutschland“ hat an diesem Tag ein lächerliches Bild abgegeben. Die Antifaschisten konnten einen Kantersieg einfahren. Trotzdem dürfen wir keine dieser rechtsextremen Parteien und Bewegungen unterschätzen. Und egal, ob sie mit sieben oder siebenhundert Leuten anrücken, wir werden uns ihnen in breiten Bündnissen entgegenstellen.