11.04.2013 Druckversion

Venezuela: Suerte, Nicolás Maduro!

Cuba Sí wünscht Nicolás Maduro viel Erfolg bei den Präsidentschaftswahlen in Venezuela!
Herzenswunsch von Hugo Chávez: Maduro solle sein Nachfolger werden.
Herzenswunsch von Hugo Chávez: Maduro solle sein Nachfolger werden. Die Chancen dafür stehen sehr gut.

Sozialist Maduro liegt Umfragen zufolge in Führung

Die letzten Umfragen deuten darauf hin, dass es der Opposition nicht gelingen wird, die festgefügten politischen Lager Venezuelas aufzubrechen. Aller fortschrittlichen Rhetorik zum Trotz repräsentiert der aus einer Familie von Medien-Unternehmern stammende Henrique Capriles zu offensichtlich die weiße und wohlhabende Oberschicht des Landes.

Auf der anderen Seite steht mit Nicolás Maduro ein ehemaliger Gewerkschafter und linker Aktivist, der im kämpferischen Armenviertel "23 de Enero" aufwuchs. Die persönlichen Angriffe des Herausforderers auf den Aufsteiger Maduro, den Capriles während der gesamten Kampagne herablassend duzte und mit "chico" (Junge) anredete, dürfte eine Identifizierung der unteren sozialen Schichten mit dem voraussichtlichen Wahlsieger eher befördert haben.

Der Kandidat der Opposition, Henrique Capriles, setzte wie schon bei seiner Kampagne im Herbst 2012 erneut alles darauf, verunsicherte Anhänger der bolivarischen Bewegung abzuwerben. Sein Wahlkampfteam taufte er nach dem chavistischen Nationalheiligen Simón Bolívar, die größten Veranstaltungen verlegte er in die Zentren der bolivarischen Bewegung. Capriles vermied während seiner Kampagne nicht nur jede Kritik an dem verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez, sondern lehnte sich sowohl bei der Auswahl der Kampagnensymbole als auch in seiner Rhetorik eng an die Bewegung um Hugo Chávez an, von dem er sogar zahlreiche typische Redewendungen übernahm.

Der ehemalige Außenminister und Gewerkschafter Nicolás Maduro setzt darauf, dass die absolut überwiegende Mehrheit der Venezolaner die politischen Veränderungen durch Hugo Chávez unterstützt. Im Mittelpunkt seiner Kampagne steht das Versprechen, dass dessen Politik bruchlos fortgesetzt wird. Gleichzeitig thematisierte er offensiv die zahlreichen Probleme, welche die Bevölkerung inzwischen als die Dringendsten wahrnimmt.

So kündigte er für den Fall seines Wahlsiegs ein Sondergesetz gegen Korruption an und versprach, sich intensiv dem Problem der ebenfalls hohen Gewaltkriminalität zu widmen. Darüber hinaus jedoch setzt das Team der Vereinigten Sozialistischen Partei (PSUV) auf Kontinuität: Als Wahlprogramm stellte Maduro kurzerhand den "Plan des Vaterlandes" vor, mit dem Hugo Chávez im Juni des vergangenen Jahres erfolgreich für seine Wiederwahl antrat. Im Mittelpunkt der weiteren Politik sollen die Ausweitung der öffentlichen Kontrolle in der Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie die lateinamerikanische Integration stehen.

Veröffentlicht in Standpunkt | Tags: Hugo Chávez, Maduro, Solidarität, Venezuela