Brigaden nach Kuba (Teil 3)
Ein Tagesausflug in die Provinz Pinar del Río brachte uns z.B. zu drei verschiedenen Kulturprojekten, die doch eins gemeinsam haben: Sie alle bieten den Menschen, die in ihren Gemeinden oder in ihrer Provinz leben, die Möglichkeit am kulturellen Leben aktiv teilzunehmen. Ein besonderer Fokus liegt bei allen drei Projekten auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. So besuchten wir das im Moment vor allem durch die baskische Soliorganisation „Euskadi - Cuba“ unterstützte Projekt „Ventana al Valle“ (Fenster zum Tal) in Viñales, welches sich an die dort lebenden Menschen des im Moment größtenteils vom Tourismus lebenden Ortes richtet.
Auch das in dem kleinen Ort Puerta De Golpe gelegene „Patio Pelegrín“ bietet vor allem Kindern und Jugendlichen einen ersten Zugang zum künstlerischen Schaffen und zur Entwicklung der eigenen Kreativität, der eine sinnvolle Freizeitgestaltung ermöglicht. Seit ungefähr 15 Jahren leitet der Künstler Mario Pelegrín dieses in seiner Gemeinde fest verankerte sozio-kulturelle Projekt, welches durch verschiedenste internationale Organisationen, wie z.B. Cuba Sí, unterstützt wird.
Beim Besuch des gemeinsamen Kulturprojektes der kubanischen Metalband Tendencia und Cuba Sí - „K-100“- erläuterte uns Kiko, Frontman der Band und Initiator des Projektes, wie die im Jahr 2009 geborene Idee kubanische Wirklichkeit wurde und weiterhin werden soll. Die notwendige technische Ausrüstung (Instrumente, Verstärker, Aufnahme- und Lichttechnik) konnte mit Hilfe von Cuba Sí angeschafft werden, so dass Proben und Auftritte für die Jugendlichen und Kinder Pinars, auch über die Provinzgrenzen hinweg, überhaupt erst möglich gemacht werden konnten.
Beeindruckt waren wir auch vom Besuch bei dem Fotografen Roberto Chile, der von 1984 bis 2006 persönlicher Fotograf von Fidel Castro war und uns in seinem Haus in Havanna empfing. Dabei zeigte er uns einige seiner wirklich außergewöhnlichen Fotos und erzählte uns die ein oder andere Anekdote aus der Zusammenarbeit mit dem Comandante.
Natürlich haben wir auch noch gearbeitet...;)
So konnten wir dem kubanischen Frauenverband (Federación de Mujeres Cubanas), einem Vertreter des Kulturministeriums und dem Vizepräsidenten des Kubanischen Instituts für Völkerfreundschaft (ICAP), Elio Gámez, unseren Brigadevorschlag unterbreiten. Alle zeigten sich offen und interessiert gegenüber unseren Vorschlägen und freuen sich auf eine mögliche Zusammenarbeit. Besonderes Interesse weckte dabei die erste konkrete Idee, einem Boxtrainingsgelände in der Altstadt von Havanna mit Unterstützung einer Brigade u.a. zu besseren Trainingsbedingungen zu verhelfen. Dieses haben wir vor einigen Tagen ebenfalls besucht und der Vorschlag, dort Renovierungsarbeiten und gemeinsame Trainingseinheiten durchzuführen, stieß auf reges Interesse.
Abschließend lässt sich sagen, dass wir in den vielen Gesprächen und Besuchen viel erfahren und gelernt haben über die Geschichte der Revolution, die Anstrengungen der sozialistischen Regierung und über die Entwicklungen der letzten Jahre. Wir kommen hochmotiviert zurück, freuen uns auf das was kommt und werden Euch über alle weiteren Entwicklungen und Neuigkeiten in Bezug auf unsere zukünftigen Brigaden auf dem Laufenden halten.
„Solidarität ist die Zärtlichkeit der Völker!“ Che
Edna (Roter Stern Berlin), Marko, David (Interbrigadas), Steffen, Flo (Cuba Sí)