Berlin/22.03: Film+Gespräch "Transit Havanna"
Dieser Dokumentarfilm von Regisseur Daniel Abma gibt abseits von Stereotypen einen sehr feinfühligen Einblick in das Leben von Transgender Kubanern. Es ist weitgehend unbekannt, dass das Transgenderthema in Kuba so progressiv angegangen wird. Einmal im Jahr kommen zwei Ärzte aus Holland und Belgien nach Havanna und führen dort auf Initiative von Mariela Castro kostenfrei geschlechtsangleichende Operationen durch. Mariela Castro organisiert dies im Sinne der sozialistischen Revolution. Ihr Motto: „Nein zur Homophobie, ja zum Sozialismus!“ Feinfühlig erzählt, wunderbar fotografiert und als Kinoerlebnis montiert interessiert sich der Film dafür, wie es Menschen geht, die an Wendepunkten ihres Lebens stehen. So wie die Protagonisten Malú, Odette und Juani, die für ein Leben im richtigen Körper kämpfen.
Im Anschluss an die Filmvorführung stellt sich Regisseur Daniel Abma den Fragen der Zuschauer. Daniel Abma hat ein Regiestudium an der Filmuniversität Babelsberg absolviert. Für seinen ersten längeren Dokumentarfilm „Nach Wriezen“ begleitete Abma straffällig gewordene Jugendliche drei Jahre lang nach ihrer Haftentlassung. „Nach Wriezen“ wurde auf diversen Festivals gezeigt und wurde u.a. bei „Sehsüchte“ 2013 als bester Dokumentarfilm und für den besten Schnitt ausgezeichnet und 2015 mit einem Grimme-Preis geehrt.
„In seinem neuen Film gelingen Daniel Abma nicht nur wunderbare, lebenspralle und sehr überraschende Porträts von Transsexuellen in Kuba. Es ist auch eine kenntnisreiche Innenansicht der heutigen kubanischen Gesellschaft und ihrer Umbrüche, der Blick auf ein Land, das selbst vor einer großen, alles verändernden Transformation steht.“
Knut Elstermann, rbb Filmtipps
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