23.02.2015 Druckversion

„Die Kraft der Solidarität kann Kerkertüren öffnen “

Zum Abschluss der Buchmessereise hat die Cuba Sí-Delegation am 21. Februar zu einer Veranstaltung zu Ehren der Cuban Five in die Casa de la Amistad (Haus der Freundschaft) in Havanna eingeladen.
Pepe Ordás, Augusto Blanca und Antonio Guerrero
Pepe Ordás, Augusto Blanca und Antonio Guerrero (v.l.) singen gemeinsam das Lied „Confesiones VI“, ein vertontes Gedicht von Antonio Guerrero.

Im Haus des ICAP, in der Casa de la Amistad, war unsere Cuba Sí-Delegation Gastgeber einer Veranstaltung zu Ehren der fünf kubanischen Helden Antonio Guerrero, René González, Gerardo Hernández, Ramón Labañino und Fernando González. Wir wussten vorab natürlich, dass die Fünf seit ihrer Freilassung von einem offiziellen Termin zum anderen eilen - und es war anfangs nicht sicher, ob wir unsere Idee einer solchen Veranstaltung in den Tagen unseres kurzen Aufenthaltes tatsächlich realisieren können.

Umso größer war unsere Freude, als am 21. Februar vier der Fünf, Antonio, René, Gerardo und Fernando unserer Einladung in die Casa de la Amistad folgten. Kenia Serrano, die Präsidentin des Kubanischen Instituts für Völkerfreundschaft (ICAP), würdigte in ihrer Rede die Aktivitäten der internationalen Solidaritätsbewegung, die großen Anteil an der Rückkehr der Fünf habe. Anschließend präsentierten die bekannten kubanischen Musiker Pepe Ordás und Augusto Blanca das Lied „Confesiones VI“, ein vertontes Gedicht von Antonio Guerrero. Und Antonio gesellte sich spontan zu den beiden Musikern auf der Bühne und stimmte in den Gesang ein.

Jörg Rückmann von Cuba Sí überbrachte den fünf Helden der Republik sowie den rund 40 hochrangigen Gästen der Veranstaltung die Grüße aller Kubafreunde aus Deutschland. Er erinnerte daran, dass auch die Buchmesseteilnahme unserer Solidaritätsgruppe eine Geschichte des Sieges der Solidarität ist. Von 2004 bis 2007 hatte die deutsche Regierung die Teilnahme an der Internationalen Buchmesse in Havanna boykottiert. Daraufhin hatten Soligruppen - darunter auch Cuba Sí - die linke Tageszeitung Junge Welt und einzelne Kubafreunde das „Berliner Büro Buchmesse Havanna“ gegründet. Gemeinsam hatte es dieses Solidaritätsbündnis Jahr für Jahr geschafft, fast 50 deutschsprachige Verlage zur Messe nach Havanna zu bringen und so diesen Kulturboykott der deutschen Regierung zu brechen und unwirksam zu machen. Seit 2008 ist die Bundesrepublik Deutschland wieder offiziell in Havanna dabei. Solidarität kann viel bewirken, so der Cuba Sí-Vertreter. „Am 17. Dezember 2014, dem Tag der Freilassung von Gerardo, Ramón und Antonio haben wir erlebt, dass die internationale Solidarität sogar Kerkertüren öffnen kann.“ Gerardo Hernández bedankte sich im Namen der Cuban Five bei allen Kubafreunden in Deutschland, die sich für die Freilassung der Fünf eingesetzt haben.

Ein Grußwort der Partei DIE LINKE überbrachte Dietmar Schulz von der Abteilung Internationale Beziehungen und überreichte Fernando González eine Fahne mit einer Friedenstaube und dem Logo der Partei.

Der Buchmesseaufenthalt unserer Cuba Sí-Delegation endet am heutigen Sonntag mit einer kleinen Abschiedsfeier im Gästehaus des kubanischen Jugendverbandes UJC. Eine schöne, interessante, aber auch anstrengende Zeit geht für uns zu Ende. Wir grüßen Euch noch einmal aus Havanna und sehen uns hoffentlich bald in Deutschland bei einer der nächsten Cuba Sí-Veranstaltungen wieder.

Veröffentlicht in Rund um Kuba | Tags: Blockade, Buchmesse, Kultur, Solidarität, Spenden