Lateinamerika – Inspiration für linke Politik in Europa

Ein Rückblick auf den CELAC-Gipfel in Havanna und ein Ausblick auf den EU-Wahlkampf der LINKEN
Neues Selbstbewusstsein in Lateinamerika (Karikatur: Juventud Rebelde, Kuba)
Neues Selbstbewusstsein in Lateinamerika (Karikatur: Juventud Rebelde, Kuba)

Für so manch einen war es eine politische Sensation. Vom 28. bis 29. Januar trafen sich die Staats- und Regierungschefs der 33 Mitgliedsländer der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten (CELAC) in Havanna zu ihrem 2. Gipfeltreffen. „Eine so große Präsenz von Regierungsvertretern hat es in der Geschichte Latein­amerikas noch nicht gegeben“, sagte die zukünftige Präsidentin Chiles, Michelle Bachelet.

Der Traum von Simon Bolivar und José Martí ist in Gefahr!

Cuba Sí verurteilt den erneuten Putschversuch in Venezuela! Wir rufen auf zur Solidarität mit dem Volk von Venezuela und seinem demokratisch gewählten Präsidenten Nicolás Maduro. Wir rufen auf zur Solidarität mit dem Integrationsprozess in Lateinamerika!
Viva la Revolución bolivariana! Viva el Presidente Nicolás Maduro!
Viva la Revolución bolivariana! Viva el Presidente Nicolás Maduro!

Seit mehreren Tagen provoziert die venezolanische Opposition Unruhen und Gewaltakte in Venezuela, bei denen schon drei Menschen ums Leben kamen und mehr als 30 verletzt wurden. Die gegenwärtige Situation erinnert an die Tage im April 2002, als mit Unterstützung der USA versucht wurde, den gewählten Präsidenten Hugo Chávez aus dem Amt zu jagen, sowie an die Ereignisse nach den Präsidentschaftswahlen im April 2013, als die rechte Opposition mit der Nichtanerkennung der Wahlergebnisse einen Staatsstreich gegen die Regierung Maduro inszenieren wollte.

Wandel durch Kultur

Vertreter von Gastland Ecuador mit deutlichen politischen Statements auf Buchmesse in Havanna
Vertreter aus Kuba und Ecuador bei der Eröffnung der Buchmesse
Vertreter aus Kuba und Ecuador bei der Eröffnung der Buchmesse

Die Internationale Buchmesse in Havanna hat in diesem Jahr einen deutlichen politischen Charakter. Das liegt zum einen an den gewalttätigen Ausschreitungen eines Teils der Opposition in Venezuela, gegen den sich Schriftsteller und Künstler in Havanna täglich aussprechen, um sich mit der gewählten Regierung von Präsident Nicolás Maduro zu solidarisieren. Zum anderen haben sich hochrangige Vertreter des Gastlandes Ecuador in ihren Beiträgen deutlich für den Integrationsprozess der progressiven Staaten und gegen die neoliberale Misswirtschaft ausgesprochen.

Sozialismus formieren und reformieren

Gäste aus Kuba, Deutschland und China diskutieren in Havanna Aufbau und Entwicklung linker Demokratien

Reformen des Sozialismus in Vergangenheit und Gegenwart standen bei einer Debatte des Mexiko-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Zusammenarbeit mit Cuba Sí und der kubanischen Zeitschrift Temas im Zentrum. Gerade zum jetzigen Zeitpunkt, zu dem in Kuba eine "Aktualisierung" des politischen und wirtschaftlichen Systems angestrebt wird, stieß das Thema beim Publikum auf großes Interesse: Der kleine Saal "José Antonio Portuondo" war bis auf den letzten Stehplatz gefüllt.

Wenzel & Band in Kuba

Liedermacher hat in Havanna neues Album aufgenommen. Dank an Cuba Sí
Wenzel, Band & Familie - hier mit Heike Thiele von Cuba Sí
Wenzel, Band & Familie - hier mit Heike Thiele von Cuba Sí

Der deutsche Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel hat nach zwei Wochen die Aufnahmen für ein spanischsprachiges Album in der kubanischen Hauptstadt Havanna beendet. Die Zusammenarbeit mit kubanischen Musikern war dem 58-jährigen ein Anliegen. "Ich war schon ein paar Mal in der Region", sagte Wenzel bei einem Besuch des Standes von Cuba Sí auf der Internationalen Buchmesse in Havanna. Die Zeit in Kuba aber sei für ihn und seine Band eine besondere Erfahrung gewesen.

Hans Modrow diskutiert in Kuba

Buchvorstellung im Beisein von Kulturminister Rafael Bernal. Debatte mit Publikum.
Magda Resik, Rafael Bernal, Hans Modrow, Übersetzer Jesús Irsula und Harald Neuber (v.l.n.r.)

Der Vorsitzende des Ältestenrats der Partei DIE LINKE, Dr. Hans Modrow, hat im Rahmen der Internationalen Buchmesse von Havanna die spanische Ausgabe seines Buches "Perestroika. Wie ich sie sehe" vorgestellt. In Anwesenheit von gut 200 Gästen und im Beisein des kubanischen Kulturministers Rafael Bernal diskutierte der 86-jährige mit dem kubanischen Publikum über die Umbrüche in Europa 1989/1990. Dabei gestand Modrow auch Fehler ein.

Gedenken an Santiago Feliú

Auch auf der Buchmesse in Havanna wird des Liedermachers gedacht

Die Internationale Buchmesse in Kuba ist immer auch ein musikalisches Event. In den vergangenen Jahren schloss die Literaturschau jeden Tag mit einem Konzert auf dem Hauptplatz der Festungsanlage Fortaleza de San Carlos de la Cabaña. Inzwischen finden in der ganzen Stadt Konzerte statt. Im Fokus dabei steht in diesem Jahr der kubanische Liedermacher Santiago Feliú, der nur einen Tag vor Beginn der Buchmesse völlig überraschend und mit nur 51 Jahren an einem Herzinfarkt verstorben ist. Die kubanische Presse widmete ihm in den vergangenen Tagen viel Raum.

Literatur und Debatten in Havanna

23. Internationale Buchmesse in Kuba hat begonnen. Zahlreiche internationale Gäste anwesend. Gastland Ecuador
Ecuadors Außenminister Patiño (mit weißem Hemd) und Diaz-Canel
Ecuadors Außenminister Patiño (mit weißem Hemd) und Diaz-Canel, Vizepräsident den Staatsrates von Kuba

Havanna. In der kubanischen Hauptstadt Havanna hat am Freitag mit der 23. Internationalen Buchmesse eine der wichtigsten Literaturveranstaltungen in Lateinamerika begonnen. Die Messe in Havanna ist – statistisch gesehen – die zweitgrößte Exposition in Lateinamerika, übertroffen nur von der Buchmesse im mexikanischen Guadalajara. Vor allem aber ist die jährlich Mitte Februar stattfindende Veranstaltung eine Art Familientreffen der fortschrittlichen Kräfte Lateinamerikas.

Cuba-Sí-Stand in Havanna steht

Hans Modrow begleitet Delegation. Vorbereitungen abgeschlossen. Breites künstlerisches Begleitprogramm
Stand aufgebaut: Die Delegation von Cuba- Sí, Vertreterinnen der Rosa-Luxemburg-Stiftung und kubanische Freunde nach getaner Arbeit

Havanna. Mit zahlreichen Projekten wird die deutsche Solidaritätsorganisation Cuba Sí auch in diesem Jahr wieder an der Internationalen Buchmesse in Kuba teilnehmen. "Ein Schwerpunkt in unserem Programm dieses Jahr ist die Präsentation des Buches "La perestoika – impresiones y confesiones" (Die Perestroika – Eindrücke und Geständnisse) des ehemaligen Ministerpräsidenten der DDR, Hans Modrow", sagte Heike Thiele, Mitglied der Delegation in Havanna.

Tamara Bunke: Internationalistin aus der DDR

Cuba Sí bringt persönliche Gegenstände von "Tania la Guerillera" nach Kuba. Übergabe durch Hans Modrow
Ausstellung der persönlichen Gegenstände im ICAP in Havanna
Ausstellung der persönlichen Gegenstände im ICAP in Havanna

Havanna. Rund 150 Personen haben am Mittwochnachmittag in Havanna an der Übergabe persönlicher Habseligkeiten der deutschen Internationalistin und Guerilla-Kämpferin Tamara Bunke teilgenommen. Im "Kubanischen Institut für Völkerfreundschaft" (ICAP) übergab der ehemalige Ministerpräsident der DDR und Ehrenvorsitzende der Linkspartei, Hans Modrow, den Nachlass an die ICAP-Direktorin Kenia Serrano. Die persönlichen Gegenstände der einzigen Frau im Guerillakommando Che Guevaras in Bolivien 1967 waren von der deutschen Solidaritätsorganisation Cuba Sí nach Kuba gebracht worden.

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