Empört über kubafeindlichen Einheitsbrei in den Medien
Der kürzliche Verkehrsunfall des cubanischen Systemgegners Payá und dessen mediale Resonanz im deutschen Medien offenbart exemplarisch, wie stark Schwarz-Weiß-Malerei und blinde, uninformierte Cuba-Feindlichkeit noch immer vorherrschen, und der Kalte Krieg gegen Kuba noch immer nicht überwunden ist. Schlagzeilen wie „Mysteriöse Umstände - Regimekritiker stirbt bei Autounfall“ und „Inselstaat ohne Freiheit - Führender Dissident Kubas getötet“ selbst in sogenannten seriösen Tageszeitungen belegen diesen Missstand.
Der Vorstand des Netzwerks Cuba, einer Vereinigung von über 40 Kuba-Solidaritätsgruppen der BRD, weist daraufhin, dass in sämtlichen Zeitungsartikeln hierzu lediglich zwei Quellen zitiert wurden: die Katholische Nachrichtenagentur KNA und die IGfM (Internationale Gesellschaft für Menschenrechte). Letztere ist für ihre notorische Unseriosität und ideologischen Manipulationen berüchtigt und wird daher von allen fundiert arbeitenden Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch gemieden, ja sie wurde von der UN sogar ausgeschlossen. Offensichtlich ungeprüft haben Redaktionen deren „Meldungen“ übernommen. Demgegenüber wurden keine seriösen Quellen zitiert, geschweige denn Beweise der cubanischen Behörden zu dem Autounfall einbezogen. Redaktionen sollten – so die Forderung des Netzwerks Cuba, zum Thema Cuba künftig andere Quellen konsultieren wie z.B. Prensa Latina oder das Nachrichtenportal amerika21.
Das Strickmuster solcher Negativmeldungen gegen Cuba wiederholt sich: nur Systemgegner und deren Angehörige bzw. rechtskonservative Politiker und Medien werden zitiert, und zudem werden wesentliche Fakten verschwiegen. So auch hier: der Kontext der Autoreise von Payá wurde NICHT erwähnt. Demnach waren neben einem zweiten cubanischen Systemgegner
noch ein Mitglied der spanischen rechtsextremen PP und ein schwedischer Rechtskonservativer in dem Unfallauto. Der Spanier wird wegen „fahrlässiger Tötung“ angeklagt, da er zu schnell gefahren sei und nach eigenen Angaben, die Kontrolle über den Wagen
verlor, "nachdem wir auf eine Schotterstrecke gefahren sind". Die AFP meldete am 31. Juli 2012: »Die europäischen Begleiter des tödlich verunglückten cubanischen Regierungsgegners Oswaldo Payá haben erklärt, dass er Opfer eines normalen Verkehrsunfalls wurde.«
Verschwiegen wird zudem, wie eng die Kooperation von Payá mit ausländischen Gegnern des heutigen Cuba war, dass er sich von westlichen Antikommunisten und Cubafeinden aushalten und benutzen ließ. Sie wollten eine „christliche Jugendgruppe“ gründen, hatten dafür 4.000 Euro dabei, und dies sollte künftig Teil der Systemopposition sein. Zusätzlich zu den bösartigen Unterstellungen in vielen Medien unseres Landes, so der Netzwerk-Vorstand, werden solche Subversionen und Aggressionen westlicher Mächte und insbesondere der USA gegen Cuba bewusst unterschlagen. Die Medien dürfen dieses teilweise imperialistische und rassistische „Spielchen“ gegen Cuba nicht länger mitmachen!
Pressemitteilung des Vorstands des Netzwerk Cuba e.V.vom 7. August 2012