07.09.2015 Druckversion

Sonderausstellung "Tamara Bunke - Zwischen Mythos und Wirklichkeit" in Santa Clara eröffnet

Erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Cuba Sí und der HTW Berlin. Nachlass von Tamara Bunke übergeben. Eröffnung in Anwesenheit von Fernando González (Cuban 5).
Tamara-Bunke Ausstellung. Eröffnung
Fernando González (Cuban 5, Bildmitte) mit Elisabeth Dietze (2.v.r. vorn), Prof. Rump (2.v.l.hinten) und Studierenden des Fachbereichs Museumskunde der HTW Berlin bei der Ausstellungseröffnung in Santa Clara.

Am 29. August 2015 wurde in der Gedenkstätte “Comandante Ernesto Che Guevara” in Santa Clara, Kuba, die Ausstellung “Zwischen Mythos und Wirklichkeit” über Leben und Wirken von Tamara Bunke feierlich eröffnet. Die Sonderausstellung informiert mittels Fotografien, Dokumenten und persönlichen Gegenständen über das Leben von “Tania la Guerrillera”.

Die Ausstellung ist das Ergebnis eines zweijährigen Forschungsprojektes von Cuba sí und dem Studien­gang Museumskunde der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin unter Leitung von Professor Oliver Rump.

Grundlage der Ausstellung und wissenschaftlichen Auseinandersetzung über das Leben von Tamara Bunke bilden die persönlichen Gegenstände aus dem Nachlass der Familie Bunke, die Cuba sí vor einigen Jahren von Nadja Bunke, der Mutter Tamaras, übergeben wurden. Als Forschungsprojekt des Studiengangs Museumskunde setzten sich die Studierenden mit Leben und Wirken, aber auch mit der unterschiedlichen Rezeption der Person Tamara Bunke, auseinander, sichteten Quellen, werteten Sekundärliteratur aus und befragten Zeitgenossen, die Tamara noch kannten. Die Inhalte dieser Forschungsarbeit und Recherche finden sich nun mit einer Auswahl an persönlichen Dokumenten und Gegenständen sowie ausgewählten Tonbeispielen in der Ausstellung wieder.

Zusammen mit der Ausstellungseröffnung wurde auch der komplette Nachlass von Tamara und ihrer Familie an die Gedenkstätte in Santa Clara und damit an den kubanischen Staat übergeben. Insgesamt sind dies 54 Kisten und 4 große Boxen, die gefüllt sind u.a. mit Ausweisen, Dokumenten, Auszeichnungen und Urkunden, Fotos, Tagebüchern und Briefen sowie Tondokumenten.

Im Rahmen einer Seminarreise baute eine Delegation von Studierenden der HTW und weiteren Mitwirkenden am Projekt unter Leitung von Prof. Oliver Rump die Ausstellung in Santa Clara auf und nahm an der feierlichen Eröffnung teil. Ehrengast dieser Zeremonie war Fernando González, einer der Cuban 5 und heutiger Vizepräsident des Kubanischen Instituts für Völkerfreundschaft (ICAP), zusammen mit weiteren hochrangigen Vertretern aus der Provinz Santa Clara. Ebenfalls anwesend war Elisabeth Dietze, Jugendfreundin von Tamara, die sich in ihrer emotionalen Rede an die gemeinsamen Momente mit ihrer Freundin erinnerte. Professor Rump verwies in seinen Worten auf die Bedeutung der Ausstellung, um Leben und Wirken Tamara Bunkes als Vorbild für Frieden, Internationalismus und Völkerverständigung ein würdiges Andenken zu bewahren.

Neben der jetzt in Kuba übergebenen spanischsprachigen Ausstellung erstellten die Studierenden ebenfalls eine Version in deutsch, die als Wanderausstellung konzipiert ist und ein breites Publikum auch in Deutschland erreichen soll. Dazu liegen Cuba Sí und Professor Rump bereits zahlreiche Anfragen Interessierter vor.

 

Veröffentlicht in Geschichte | Tags: Cuban 5, Kultur, Projekte, Solidarität, Tamara Bunke, Tania la guerillera