Brücken der Freundschaft
Die Kuba-Premiere des Dokumentarfilms über die Geschichte der deutschen Solidaritätsorganisation Cuba Sí begann am Dienstag mit einer Überraschung. Bevor die 48-minütige und für Kuba auf Spanisch untertitelte Produktion gezeigt wurde, präsentierten Vertreter der Partnerorganisation ACPA einen eigenen Kurzfilm. Zu Wort kamen darin Bewohner eines kubanischen Dorfes, in dem vor wenigen Monaten mit Hilfe von Cuba Sí eine Holzbrücke über einen nahen Fluss errichtet wurde. Die Überraschung war für die Gäste aus Deutschland umso größer, da eine kubanische Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin den Streifen persönlich vorstellte. Durch die Arbeit von Cuba Si, sagte sie, sei eine wahrhaftige Brücke der Freundschaft entstanden.
Dass dies durchaus auch sinnbildlich für die Solidaritätsarbeit zwischen Deutschland und Kuba steht, machte der Hauptfilm deutlich. Die Dokumentation "20 años Cuba Sí – y seguimos pa’lante" (20 Jahre Cuba Sí – und wir machen weiter), die den verstorbenen Mitbegründern Marion Gerber und Reiner Thiele gewidmet ist, lässt zahlreiche Aktivisten und Unterstützer der größten deutschen Kuba-Solidaritätsorganisation zu Wort kommen. Die teils heiteren, teils nachdenklichen Kommentare beeindruckten die kubanischen Gäste im kleinen Saal des Kinos "Fresa y Chocolate" an der 23. Straße. Nach Meinung des Liedermachers und langjährigen Begleiters von Cuba Si, Gerardo Alfonso, "sollte dieser Film auch im kubanischen Fernsehen gezeigt werden", während Vertreter von Partnerorganisationen sich um die Verteilung von Kopien in den Provinzen des Karibikstaates kümmern wollen.
Bei der Kuba-Premiere des Dokumentarfilms berichteten die Macher Florian Thiele und Michael Schaar von der Entstehungsgeschichte. "Vor allem die Auswahl des Materials ist uns schwergefallen", sagte Thiele. Schaar bestätigte: "Rund 80 Stunden Aufnahmen und Aufnahmen in Deutschland und Kuba waren ein enormes Projekt".
Die Reaktion des Publikums in Havanna aber ließ keinen Zweifel daran, dass sich die Arbeit gelohnt hat.