Online: Kämpfe um Ernährungssouveränität in Lateinamerika
mit Lucas Reinehr
Essen ist politisch – und das fängt nicht auf dem Teller an, sondern schon in der Produktion unserer Lebensmittel. Seit fast 30 Jahren kämpft „der bäuerliche Weg“ (La Via Campesina) durch verschiedene Initiativen und soziale Bewegungen für Ernährungssouveränität und eine Agrarwende, die zugleich Landwirtschaft, Umwelt und Ernährung berücksichtigt.
In Brasilien, dem größten Land Lateinamerikas, spielt die Landlosenbewegung eine wichtige Rolle in den politischen Kämpfen, besonders im Kampf für eine Bodenreform und für einen agrarökologischen Wandel, der eine bessere, gesündere und umweltfreundliche Ernährung der Bevölkerung ermöglichen soll.
Neben der Kritik an dem herrschende Landwirtschaftsmodel – das sich durch Agrobusiness und Großgrundbesitz strukturiert – und der Forderung für eine bessere Sozialpolitik für die Kleinlandwirt*innen organisiert die Bewegung wichtige Aktionen, die deutlich zeigen, wofür die Landlosen kämpfen und was für eine Gesellschaft sie sich wünschen. Während der Pandemie, in der der Hunger in Brasilien durch die neoliberale Politik Bolsonaros zugenommen hat, führte die Bewegung verschiedene Solidaritätsmaßnahmen durch, um Menschen Nahrungsmittel anzubieten.
Die Kämpfe der Landlosen und anderer sozialer Bewegungen in Lateinamerika sind ein wichtiges Vorbild und können auch hierzulande Debatten um das Thema „Ernährung“ bereichern. Lucas Reinehr wird in seinem Vortrag einige Initiativen, ihre Forderungen und Kämpfe näher vorstellen.
Lucas Reinehr ist zurzeit FSJler der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg, kommt aus Brasilien und ist dort in der Landlosenbewegung aktiv. Im Vortrag werden die Landlosenbewegung, „der bäuerliche Weg“ und die Diskussion um Ernährungssouveränität thematisiert.
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