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Online: TROTZ ALLEDEM: GEWERKSCHAFTEN UND SOZIALE BEWEGUNGEN IN LATEINAMERIKA

Die zweite Veranstaltung unserer Reihe wird auch ein vielseitiges und zukunftsorientiertes Bild gewerkschaftlicher Erfahrungen aus der Region bieten. Wiederum werden die gewerkschaftlichen Akteur:innen selbst zu Wort kommen.

Den Auftakt wird Iván González, politischer Koordinator der CSA, einer Gewerkschaftsorganisation, die den gesamten amerikanischen Kontinent umfasst, machen. Die 2008 gegründete Regionalorganisation ist durch ihre progressiven Politikvorschläge und umfassenden Allianzen zu einer wichtigen Referenz für gewerkschaftliche Erneuerung in der Region geworden.

Die Pandemie hat die Gewerkschaften des Gesundheitssektors besonders hart getroffen. Das gilt in noch höherem Maße für Brasilien, das, infolge der katastrophalen Regierungspolitik, besonders stark von Covid-19 betroffen ist. Wie sich Covid-19 auf die Situation der Gesundheitsgewerkschaften auswirkte, welche Maßnahmen diese ergriffen und welche Kämpfe sie geführt haben, erklärt uns Célia Regina Costa, Generalsekretärin der Gesundheitsgewerkschaft des Bundesstaates São Paulo.

Im Landesinneren Lateinamerikas gibt es auch innovative Gewerkschaftspolitik. Dies zeigt sich bei der Gewerkschaft der Bekleidungsindustrie von Sorocaba, einer Stadt im Bundesstaat São Paulo in Brasilien. Die Vorsitzende Paula Proença spricht darüber, wie die Gewerkschaft neue Wege geht, um die Kommunikation und Beziehungen zur Mitgliedschaft zu stärken, und was das in Brasilien entwickelte Konzept der „Bürger:innengewerkschaft“ (sindicato ciudadano) konkret für ihre Gewerkschaft bedeutet.

Aus Kolumbien nimmt der Vorsitzende der Kohlegewerkschaft Sintracarbón Igor Kareld Díaz teil. Er wird über die schwierige Situation der Arbeiter:innen in den Kohlebergbaugebieten berichten und die Aktivitäten seiner Gewerkschaft zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Beschäftigten und der dort lebenden Bevölkerung vorstellen. Er wird auch auf die Diskussion über die Zukunft der Kohle als Energieträger eingehen. Dies auch vor dem Hintergrund, dass Kolumbien ein wichtiger Kohleexporteur für Deutschland ist.


Unsere Podiumsteilnehmer:innen:

Iván Antonio González Alvarado, Venezolaner, Dozent für Sozialwissenschaften. Politischer Koordinator der CSA; spezialisiert auf gewerkschaftliche Bildung, Organisation und Aktion in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsprozesse und Umwelt, Integration, Transnationale Unternehmen und Migration. War an den Verhandlungen und der Programmentwicklung zur Gründung der CSA beteiligt

Célia Regina Costa. Brasilianerin, Generalsekretärin der Gesundheitsgewerkschaft des Bundesstaates São Paulo – SindSaúde-SP, sowie Vorstandsmitglied der nationalen Föderation der Arbeitnehmer:innen der Gesundheits- und Sozialversicherungssektor – CNTSS/CUT. War zuvor Vorsitzende der Gesundheitsgewerkschaft des Bundesstaates São Paulo – SindSaúde-SP

Paula Proença. Brasilianerin, Vorsitzende (in zweiter Amtsperiode) der Gewerkschaft der Arbeiterinnen und Arbeiter der Bekleidungsindustrie von Sorocaba und Region, die dem Dachverband CUT angeschlossen ist. Außerdem Generalsekretärin (2018-2022) der nationalen Föderation der Arbeiter:innen der Lederindustrie. Mitglied der Kommunalen Beiräte für Umwelt und Gesundheit, sowie des Forums zur Verteidigung des Lebens in Sorocaba

Igor Kareld Díaz López. Kolumbianer, nationaler Vorsitzender der Gewerkschaft der Kohleindustrie – Sintracarbón. Er arbeitet seit 35 Jahren im Kohlebergbau und ist seit 15 Jahren Gewerkschaftsführer

 

Moderation: Didice Godinho Delgado

Anmeldung

Termindaten
Datum: 
17.06.2021 - 19:00
Stadt: 
Online