Berlin: Kritische Bilanz und Perspektiven - zur Zukunft progressiver Regierungen in Lateinamerika
Podiumsdiskussion mit Heike Hänsel, Bundestagsabgeordnete Die Linke, Ingrid Spiller, Heinrich-Böll-Stiftung, Dr. Achim Wachendorfer, ehem. Friedrich-Ebert-Stiftung.
Moderation: Dr. Svenja Blanke (FES)
Die erste Dekade des 21. Jh. brachte in etlichen Ländern Lateinamerikas linke Parteien und progressive Bewegungen, aus unterschiedlichen Traditionen kommend, an die Regierung. 2014 wurden diese bei den Wahlen bestätigt.
Wirtschaftlicher Aufschwung, eine deutliche Armutsreduzierung und ungewohnte politische Stabilität werden diesen progressiven Akteuren zugeschrieben. Grundlegende Änderungen des sozioökonomischen Entwicklungsmodells wurden jedoch kaum vorgenommen.
Rohstoffausbeutung („Neo-Extraktivismus“) blieb die Basis für Wachstum und Exporte. Diese Basis scheint heute gefährdet: die sinkende Nachfrage des Weltmarktes (vor allem aus China), aber auch die Frage nach der Nachhaltigkeit dieser Strategie stellen die ökologischen, ökonomischen und sozialen Perspektiven progressiver Regierungen auf die Probe.
Welche Strategien sie verfolgen, um ihre politischen und sozialen Erfolge auch nachhaltig zu verankern, darüber sprechen wir und fragen im Entscheidungsjahr der Konferenzen zu Klima und globalen Nachhaltigkeitszielen:
•Wie weiter mit der progressiven Reformagenda in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft?
•Wie können auch unter erschwerten Bedingungen soziale Rechte gesichert, besser: erweitert werden?
•Welches sozioökonomische Entwicklungsmodell löst die Forderung nach Nachhaltigkeit am besten ein?
•Konflikt oder Harmonie - zwischen wachstumsorientierter Wirtschaftspolitik, Umweltschutzinteressen und indigenen Werten (Pacha mama, buen vivir)?
•Wird eine modernisierte Rechte zu einer Bedrohung für die aktuelle linke Dominanz?
Welche Antworten haben die Stiftungen auf diese Fragen? Überhaupt: welche Rolle spielen sie hierbei? Wir erwarten auch eine angeregte Debatte über das, was heute links in Lateinamerika ist…
