Berlin: Filmpremiere "Resistencia" über Extraktivismus
Premiere des Dokumentarfilms über den Widerstand gegen Extraktivismus in Lateinamerika und Diskussion mit dem Regisseur
Seit der Eroberung basiert die Ökonomie Lateinamerikas auf der Ausbeutung weniger Rohstoffe, deren Nutzung im Laufe der Geschichte maßgeblich zum Wohlstand im globalen Norden beigetragen hat. Der Extraktivismus, eine auf höchstmögliche Ausbeutung von Rohstoffen und Agrarland für den Export ausgerichtete Entwicklungsstrategie, prägt die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen der meisten Länder des Subkontinents bis heute wesentlich. Die Folgen sind für Mensch und Natur überwiegend negativ: Extraktive Industrien wie Bergbau, Erdöl und Agrobusiness stehen in direktem Zusammenhang mit massiven Menschenrechtsverletzungen, weisen eine verheerende soziale und Umweltbilanz auf und geben wenig Impulse für die lokale Ökonomie. Rohstoffreiche Länder sind in der Regel wirtschaftlich abhängig von äußeren Faktoren wie Weltmarktpreisen und leiden unter ungerechten Welthandelsstrukturen
Mittelamerika deckt die ganze Bandbreite des extraktivistischen Ausbeutungsmodells ab: durch Edelmetallabbau, Mega-Staudammprojekte und agro-industrielle Monokulturen werden ganze Gemeinden vertrieben, Ökosysteme und Lebensformen zerstört. Unternehmen wie Regierungen ignorieren die fundamentalen Rechte der betroffenen (oft indigenen) Bevölkerung.
Doch es regt sich Widerstand. Der guatemaltekisch-kubanische Dokumentarfilmer Alejandro Ramírez und das Regionalbüro der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Mexiko haben gemeinsam mit Partnern der Stiftung aus Mittelamerika den 50minütigen Film “Resistencia!” (“Widerstand”) produziert. Dargestellt werden drei Beispiele von Formen des Widerstands der Menschen vor Ort: in Costa Rica geht es um ein Staudammprojekt, in Nicaragua um Monokulturen und in Guatemala um Bergbau.
Berlin-Premiere des Films mit anschließender Diskussion mit dem Regisseur Alejandro Ramírez