Berlin: Alexander von Humboldt, Lateinamerika und die Erde

Ein Vortrag von Prof. Hans-Otto Dill

mit einem Kommentar von Prof. Dr. Kerstin Störl

Im Anschluss an den Vortrag und die Diskussion sind Sie herzlich zu einem „vino de honor“ und chilenischen Spezialitäten eingeladen.

Viele versuchten den großen Forscher für ihre Zwecke zu vereinnahmen. Wer war von Humboldt wirklich? Wo lagen seine Stärken? Hatte er auch Schwächen? Was verdanken ihm die Wissenschaften besonders?

Von Humboldt befasste sich intensiv mit der Natur. War er deshalb ein „Naturdeterminist“, der gesellschaftliche Phänomene aus Oberflächenformen und Klima abzuleiten suchte, wie dies bestimmte Strömungen innerhalb der Geographie bis weit ins 20. Jahrhundert taten?

Wie schätzte er, der Sohn der Aufklärung, das kolonialistische Ausbeutungssystem ein? Wie lebte er, der preussische Beamte, mit dem Widerspruch, auf Königs Wohlwollen und Geld angewiesen, und gleichzeitig Anhänger der anti-royalen Unabhängigkeitsbewegungen in Amerika zu sein?

Inwiefern ist von Humboldt auch nach 200 Jahren noch aktuell? Im Zeitalter der Wachstums- und Entwicklungskritik ist er manchen heute zu fortschritts- und entwicklungsgläubig. Andere dagegen meinen, dass seine Forschungen auch zu der
gegenwärtigen Debatte um alternative Entwicklungsmodelle - wie etwa dem Buen Vivir in andinen Gesellschaften - herangezogen werden könnten

…und was würde er zur heute vielbeschworenen Globalisierung sagen?

Hans-Otto Dill, Romanist, Prof. für lateinamerikanische Literatur; Autor u.a. einer Geschichte der lateinamerikanischen Literatur im Überblick (1999), Dante criollo. Ensayos euro-latinoamericanos (2006) und Die lateinamerikanische Literatur in Deutschland (2009). Studium der Romanistik 1954- 1959; o. Prof. für lateinamerikanische Literaturen der Humboldt Universität zu Berlin ab 1981, 1989-1990 Universität Göttingen; Direktor des Instituts für Romanistik der HU 1990-1992; Gastdozenturen.

Eintritt kostenlos.Spenden erbeten.