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Wuppertal: Albert Norden – Kämpfer gegen Faschismus und Krieg

Norbert Podewin, Biograf Albert Nordens („Der Rabbinersohn im Politbüro“) und sein Mitarbeiter am legendären „Braunbuch“ von 1965, hatte uns diese Veranstaltung aus Anlass von Nordens 110. Geburtstag (*4.12.1904) vorgeschlagen. Gerne hätte Podewin selbst referiert; doch starb er, nach langer Krankheit, am 10. Juli d. J. in Berlin. So widmen wir diese Tagung, an deren Vorbereitung wir noch arbeiten, auch Norbert Podewins Andenken.

Albert Norden war das vierte von fünf Kindern des Elberfelder Rabbiners Dr. Josef Norden (ermordet 1943 in Theresienstadt) und wuchs in Elberfeld, einem Stadtteil des heutigen Wuppertal, auf. Schon als Schüler schloss er sich der kommunistischen Bewegung an und wurde prompt als Sechzehnjähriger der Schule verwiesen. Das deutschnationale Bürgertum tolerierte kein Einstehen für Frieden, Gerechtigkeit und Gleichheit. Parallel zu einer Lehre als Tischler begann er seine Arbeit für die Presse der kommunistischen Partei, was ihm 1923 seine erste Haftstrafe einbrachte.

Den Kampf gegen den Faschismus führte Albert Norden sein ganzes Leben: 1933 Mitarbeit am Braunbuch über den Reichstagsbrand, Journalist in antifaschistische Exilzeitungen in Frankreich wie in New York, umfangreiche Unterstützung von Antifa-Gruppen, Komitees u.ä.

Nach der Rückkehr nach Deutschland 1947 erschien das Buch „Lehren deutscher Geschichte“: „Der Antisemitismus, dieses Herzstück der innen- und außenpolitischen Agitation Hitlers, wurde ein Mittel zur Bereicherung der Reichen... Die Magnaten des deutschen Finanzkapitals verschmähten es nicht, Banken, Industriewerke und Großhandlungen an sich zu reißen, deren Besitzer außer Landes gejagt oder zu Tode gefoltert wurden. Jüdisches Blut verwandelte sich in arisches Gold.“

An der Aufdeckung der NS-Verbrechen der bundesdeutschen Politiker Theodor Oberländer, Hans Globke und Heinrich Lübke war Albert Norden maßgeblich beteiligt; die Herausgabe des „Braunbuch – Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Berlin (West)“ 1965 war vor allem sein Verdienst. 1982 starb Albert Norden in Ostberlin.

Uhrzeit noch offen

Termindaten
Datum: 
29.11.2014
Stadt: 
Wuppertal
Veranstaltungsort: 
Begegnungsstätte Alte Synagoge, Genügsamkeitstraße
Veranstalter: 
Marx-Engels-Stiftung in Zusammenarbeit mit der VVN-BdA Wuppertal