Marburg: Der Bolivarische Prozess und Kuba
Veranstaltung mit Gerhard Mertschenk vom Solidaritätsbündnis Venezuela Avanza
Im Januar 1962 wurde Kuba auf Betreiben der USA aus der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) ausgeschlossen.
Damit wurde Kuba von seinem Umfeld isoliert. Abgemildert wurde dies durch die Beziehungen mit den Ländern des sozialistischen Lagers. Nach dem Ende des Realsozialismus in Europa war Kuba ganz auf sich allein gestellt und machte eine äußerst schmerzhafte Zeit durch. Aus dieser Not heraus wurden Maßnahmen ergriffen, die nicht immer mit den proklamierten Zielen der Revolution im Einklang standen, aber fürs Überleben notwendig waren. Eine grundsätzlich andere Lage trat ab Ende der neunziger Jahre mit dem Wahlsieg von Hugo Chávez in Venezuela und den politischen Veränderungen in Bolivien und Ecuador ein.
Es kam zu einer verstärkten politischen, ideologischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
Einen Qualitätssprung in den Beziehungen stellte die Schaffung der Bolivarischen Alternative für die Völker unseres Amerikas (ALBA) im Dezember 2004 dar. Dieses Bündnis weitete sich im Verlaufe der folgenden Jahre zur Bolivarischen Allianz aus, dem zur Zeit acht Länder angehören. ALBA bildet den Kern der lateinamerikanischen Integrationsbestrebungen. Die von den USA angestrebte Isolierung Kubas von seinem Umfeld ist glorreich gescheitert, und Kuba nimmt seinen ihm gebührenden und geachteten Platz in der lateinamerikanischen Völkerfamilie innerhalb der Organisationen ein, die aus dem Bolivarischen Prozess erwachsen sind.
Dieser Weg in all seinen Facetten – wirtschaftlich und politisch – soll in dem Vortrag beleuchtet werden.