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Berlin: Berlin steht auf Kohle - Energieversorgung aus entwicklungspolitischer Sicht

Die Hälfte der Berliner Strom- und Fernwärmeproduktion basiert auf Braun- und Steinkohle – Tendenz steigend. Dabei ist die Verbrennung von Kohle die klimaschädlichste Form der Stromerzeugung. Die offenen Braunkohle-Tagebaue, z.B. in der Lausitz, vernichten ganze Dörfer, Wälder und Felder.

Die in Deutschland verstromte Steinkohle hinterlässt weltweit Spuren. Denn gut dreiviertel der Kraftwerks-Steinkohle wird importiert: aus den USA, Polen, Russland, aber auch Kolumbien und Südafrika. Auch Vattenfall bezieht Kohle aus den Ländern des globalen Südens. Die genaue Herkunft wird jedoch verschwiegen – wohl wissend, dass der Kohlebergbau massive negative Folgen für die lokale Bevölkerung hat.

In Kolumbien verlieren Indigene ihr Land und in Südafrika wird die Trinkwasserversorgung für unseren Strom aufs Spiel gesetzt. Die unter dem Druck negativer Presseberichte entstandene Konzerninitiative „Better Coal“ hat schwache Ziele, die zudem vollkommen unverbindlich sind. Eine Verbesserung der Menschenrechtssituation und der Umweltbedingungen ist dadurch nicht zu erwarten.

Berlin muss aktiv werden, um Klima, Umwelt und Menschenrechte nicht weiter einer ignoranten Energiepolitik zu opfern. Die Berliner Landesregierung kann dabei nicht länger auf eine unverbindliche Klimaschutzvereinbarung und mündliche Äußerungen des Energiekonzerns Vattenfall setzen. Bis spätestens Ende 2014 muss sie einen Ausstiegsplan aus der fossilen Energienutzung für Berlin vorlegen, der auch die Folgen unserer Kohleimporte berücksichtigt und sich für Klimagerechtigkeit stark macht.

 

Termindaten
Datum: 
15.10.2013 - 19:00
Stadt: 
Berlin
Veranstaltungsort: 
Haus der Demokratie, Greifswalder Str. 4, Tram M4 Am Friedrichshain
Veranstalter: 
Gemeinsame Veranstaltung von Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag (BER), PowerShift, BUND Berlin, Berliner Energietisch, SODI, AfricAvenir, Kolko und Städtepartnerschaft F'hain/Kreuzberg mit San Rafael del Sur.