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Berlin: Der internationale Kampf für Fair Play in der Sportbekleidungsindustrie

Keine Fouls in der globalen Lieferkette!

Ob in Harvard, Princeton oder der University of Texas: Exklusive Kooperationsverträge zwischen Textilherstellern und Universitäten bringen Shirts, Pullover, Jacken mit Uni-Emblem und Markenlogos auf den Campus. Das Geschäft mit der Universitätsbekleidung ist in den USA und Kanada ein hart umkämpfter und heißbegehrter Markt. „Da geht es um Milliarden-Verträge“, erklärt Nathan van Oort von der Organisation United Students Against Sweatshops (USAS). Bisher ist das Geschäft von US-amerikanischen Firmen wie Nike oder Russel dominiert. Doch auch der deutsche Sportartikelriese adidas versucht auf dem nordamerikanischen Universitätsmarkt Fuß zu fassen.

Als Hauptsponsor der Olympischen Spiele 2012 in London kann adidas seine Markt- und Markenmacht behaupten. Dabei ist der Konzern kein Vorbild für Fair Play: Im jüngsten Disput verweigert adidas indonesischen ArbeiterInnen angemessene und rechtmäßige Entschädigungsleistungen, nachdem die Fabrik PT Kizone durch den Eigentümer über Nacht illegal geschlossen wurde.
USAS haben deswegen im April an verschiedenen Universitäten Protestaktionen gegen adidas gestartet. Sie forderten von den jeweiligen Universitätsleitungen, die Verträge mit adidas zu kündigen, wenn der Konzern in seiner Lieferkette Menschen- und Arbeitsrechte missachtet. Mit solchen Aktionen haben sie bereits große Erfolge erzielt und z.B. Nike und Russell zur Einhaltung internationaler Arbeitsstandards gedrängt. Auch die Kampagne für Sauber Kleidung hat adidas mit einer Protest-Mail-Aktion dazu aufgefordert, Verantwortung im Fall PT Kizone zu übernehmen.

Am Montag, den 06.08.2012 werden die USAS-Koordinatoren William Yates und Nathan von Oort zu Gast in Berlin sein. Sie werden ihre Organisation und Arbeit vorstellen und zusammen mit Lars Stubbe (Eilaktionskoordinator der Kampagne für Saubere Kleidung bei INKOTA) und Axel Schröder (Berliner Aktionsgruppe der Kampagne für Saubere Kleidung) den aktuellen Fall bei adidas sowie Handlungsmöglichkeiten von AktivistInnen, GewerkschafterInnen und KonsumentInnen diskutieren.
Dazu laden wir Sie herzlich ein!

Es diskutieren:
• Nathan van Oort und William Yates (United Students Against Sweatshops, USA),
• Lars Stubbe (Kampagne für Saubere Kleidung/ INKOTA-netzwerk)
• Axel Schröder (Berliner Aktionsgruppe der Kampagne für Saubere Kleidung)

Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt, die Beiträge der englischsprachigen Gäste werden übersetzt.

 

Termindaten
Datum: 
06.08.2012 - 19:00
Stadt: 
Berlin
Veranstaltungsort: 
Ver.di-Bundeszentrale, Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin, Raum: Nabucco
Veranstalter: 
Inkota