Berlin: Umweltinitiative Yasuní-ITT
Die Botschaft von Ecuador in Berlin und das Lateinamerikaforum laden ein zu einem Vortrag des Botschafters von Ecuador, Jorge Jurado, mit einer anschließenden Diskussion über die
Umweltinitiative Yasuní-ITT - eine Folge der radikaldemokratischen Bürgerrevolution Ecuadors
Die Regierung der Bürgerrevolution ist sich bewusst, dass die Entwicklung des südamerikanischen Landes nicht unbegrenzt auf der Ausbeutung fossiler Energieträger beruhen kann. Deshalb kündigte der Präsident von Ecuador, Rafael Correa, 2007 vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen an, dass Ecuador sich verpflichtet, 846 Millionen Barrel Erdöl der im Nationalpark Yasuní gelegenen Erdölfelder ITT (Ishpingo-Tambococha-Tiputini), welche über 20% der gesamten Vorkommen des Landes ausmachen, unter dem Regenwald zu belassen. Der Präsident schlug vor, dass die internationale Gemeinschaft im Gegenzug einen finanziellen Beitrag von mindestens 3,6 Milliarden Dollar leisten soll. Dies entspricht 50% der Einnahmen, über welche der Staat im Fall einer Erdölförderung in diesem Gebiet verfügen würde.
Zu diesem Zweck wurde ein Treuhandfonds, der von dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) verwaltet wird, eingerichtet. Dieser u.a. von der ecuadorianischen Zivilgesellschaft und Vertretern der einzahlenden Länder beaufsichtigte Treuhandfonds ist seit August 2010 praktisch operabel. Er wird ecuadorianische Investitionen in erneuerbare Energieträger gewährleisten und ermöglicht so die Beschleunigung der Energiewende in Ecuador. Doch bislang findet der UNO-Treuhandfonds nicht die nötige Resonanz insbesondere von Seiten der Industrieländer.