Kuba nach dem 6. Parteitag der KP - Probleme und Perspektiven
Beim VI. Parteitag der Kommunistischen Partei Kubas (PCC) im April 2011 offenbarte sich der Wunsch nach substantiellen Veränderungen am sozialistischen System der Insel. Erklärtes Ziel der Regierung ist dabei die «Aktualisierung des Wirtschaftsmodells», die zu einer «Verbesserung des Sozialismus» führen soll. Der Parteitag ist der Versuch, aus einer problematischen Situation eine kohärente politische Linie zu entwickeln, die von der Bevölkerung mit getragen und gestaltet wird. Staat und Partei ziehen sich langsam und vorsichtig aus der direkten Administration der nicht-zentralen Wirtschaftsbereiche zurück, Marktmechanismen, Rechtsstaatlichkeit und Effizienz werden langsam ausgebaut. Die fünf Jahrzehnte dauernde Ära Fidel Castros ist durch den Parteitag nun formal und symbolisch beendet. Das fast ebenso lange währende Embargo der USA dauert hingegen an, der «Gemeinsame Standpunkt» der Europäischen Union gegenüber Kuba ist auch noch gültig. Die Veränderungen erfordern ebenso einen neuen Kurs der Regierung Raúl Castros als auch der US-amerikanischen und europäischen Regierungen.
Quelle: Rainer Schulz: Kuba Winds of change nach dem Parteitag?, in: RLS-Standpunkte 06/2011
Die Veranstaltung aus Anlass des 20 Gründungstages von Cuba Si findet im Rahmen des Politischen Donnerstags bei Sobi e.V. statt. Der Vorsitzende der RLS MV, Prof. Werner Pade, ist als Gastredner um eine Einschätzung zum Thema gebeten worden.