Vorwürfe gegen deutsche Unternehmen wegen Zusammenarbeit mit früheren Diktaturen sind nicht neu. Neu ist, dass das, was seither eher vom Hören-Sagen bekannt war, jetzt durch Wahrheitskommissionen und Öffnung der Archive belegt wird. So im Falle Brasiliens.
VW do Brasil galt lange als Musterbetrieb. Der jüngst ausgestrahlte ARD-Dokumentarfilm „Komplizen? VW und die brasilianische Militärdiktatur“ kratzt an diesem Image: VW habe sich an der Verletzung von Menschenrechten beteiligt.
Das Unternehmen selbst ist um eine Aufarbeitung seiner Geschichte – nach der NS-Zeit nun zu Brasilien – bemüht, „mit gebotener Nachhaltigkeit und Konsequenz“. Ein Gutachter wurde beauftragt, sein Bericht soll noch 2017 veröffentlicht werden.
- Welche Verstrickungen mit der Diktatur erwiesen sich als haltlos, welche nicht?
- Welche Konsequenzen zieht VW aus dem Bericht? Und heute:
- Wie positionieren sich Unternehmen wie VW heute zu einer menschenrechtlichen Regulierung der globalen Wirtschaft?
Ablauf:
18 Uhr: ARD-Dokumentarfilm „Komplizen? VW und die brasilianische Militärdiktatur“
19 Uhr: Podium mit Stefanie Dodt (Journalistin), Prof. Dr. Christopher Kopper (Gutachter), NN VW-Konzernkommunikation (angefragt), Sarah Lincoln (Brot für die Welt)(angefragt), Prof. Dr. Flavio Wolf de Aguiar (Buchautor, Journalist), Dr. Werner Würtele (LAF). Moderation: Dr. Luiz Ramalho. Unter Einbezug von Zeitzeugen.