Von Mai bis Juli 2013 verabschiedete das salvadorianische Parlament einstimmig neue internationale Handels- und Investitionsverträge. Die Verträge für eine „Partnerschaft für Wachstum” mit den USA sowie ein Assoziierungsabkommen mit der EU stehen ganz im Kontext des Wahlkampfs – im Februar 2014 finden die nächsten Präsidentschaftswahlen in El Salvador statt. Die offizielle Begründung für die Vertagsabschlüsse lautet jedoch, dass die Abkommen der „breiten Bevölkerungsmehrheit, der Nation und des Fortschritts” zugutekommen.
Doch es bleibt fraglich, wem die neuen Partnerschaften Wachstum bescheren werden. Denn mit dem Assoziierungsabkommen wird ein weltwirtschaftlicher Zwerg (El Salvador), der außer Pupusas - das Nationalgericht - kaum etwas für den internationalen Weltmarkt anzubieten hat, an einen Riesen (EU) gebunden. Mit Roger Blandino Nerio (ehemals „Comandante Jeremias”, heute verantwortlich für soziale Bewegungen in der salvadorianischen Regierungspartei FMLN) und Saúl Baños (Leiter der Abteilung für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte bei der Menschenrechtsorganisation FESPA) wollen wir den ökonomischen und politischen Einfluss Europas in El Salvador erforschen und die genannten Vertragswerke analysieren. Außerdem werden wir der Frage nach den zukünftigen Spielräumen für Politik und Gesellschaft nachgehen.
Eine gemeinsame Veranstaltung von: FDCL, Forum Umwelt und Entwicklung, INKOTA-netzwerk, Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit und Lateinamerika Nachrichten.