Der Arbeitskreis Lateinamerika in der Bundesgeschäftsstelle der Partei DIE LINKE lädt zur nächsten Gesprächsrunde ein: Im Mittelpunkt steht dieses Mal die politische Entwicklung in Ekuador. Dazu wird der ekuadorianische Botschafter in Deutschland, S. E. Jorge Jurado, anwesend sein. Vor seinem Einstieg in die Politik war er lange Jahre Hochschullehrer, in der Regierung Correa war er als Staatssekretär für Bergbau und Staatsminister des Nationalen Sekretariats für Wasser für zwei Bereiche verantwortlich, die mit im Mittelpunkt vieler Auseinandersetzungen um die politische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung Ekuadors stehen. Insbesondere die Pläne der Regierung, den Bergbau zu forcieren, aber auch die Handhabe der Wasserproblematik bzw. der Wasserrechte haben für politische Spannungen und Reibungen zwischen der Regierung und der Alianza PAIS einerseits und sozialen bzw. indigenen Bewegungen und NGOs andererseits geführt.
Das Treffen soll dem Botschafter Gelegenheit bieten, die Sicht der Alianza PAIS und der Regierung auf einige dieser komplexen Fragen der politischen Entwicklung Ecuadors darzulegen.
Im Kontext der Diskussion stehen auch Fragen nach dem Verhältnis zwischen linken (oder national-progressiven) Parteien in Lateinamerika und den sie tragenden sozialen Bewegungen NACH der Regierungsübernahme. Dazu zählt auch der Widerspruch zwischen der Begrenztheit der Handlungsoptionen solcher linken Regierungen und den enormen Erwartungen der Menschen, die Problematik der Rolle des Staates bei der Überwindung alter gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Strukturen und der Notwendigkeit, bei fortdauernder ökonomischer Dominanz der alten Verhältnisse, schnell und umfassend die soziale Lage eines großen Teils der Bevölkerung zu verbessern, usw.