In diesen Tagen hält sich eine dreiköpfige Cuba Sí-Delegation in Kuba auf, um die Milchprojekte zu besichtigen und Arbeitsgespräche mit den kubanischen Partner*innen zu führen. Nach dem Besuch der Projekte in Guantánamo und Sancti Spíritus weilt unsere Delegation inzwischen in Havanna.
Ein Höhepunkt war dabei der Besuch der Internationalen Buchmesse. Gastland in diesem Jahr ist die Volksrepublik China. Besonders geehrt wird überdies der Stadthistoriker Havannas, Eusebio Leal Spengler, für seine Verdienste bei der Bewahrung des kubanischen Kulturerbes.
Auch die Cuba Sí-Partnerorganisation ACPA (Kubanische Vereinigung für Tierproduktion) ist traditionell mit einem Messestand dabei. Cuba Sí unterstützt seit vielen Jahren die Herstellung landwirtschaftlicher Lehr- und Fachbücher für die Aus- und Weiterbildung. Der Druck wird aus Spendengeldern finanziert, die Auflagenhöhe beläuft sich pro Titel auf zwei- bis viertausend Exemplare. Neben den vier landwirtschaftlichen Projekten in den Provinzen Mayabeque, Guantánamo, Sancti Spíritus und Pinar del Río ist diese Unterstützung ein wichtiger Teil unserer solidarischen Zusammenarbeit mit ACPA seit 1993. Ziel der Projekte ist die Verbesserung der produktiven Basis und eine Diversifizierung der Produktion von Lebensmitteln, um somit die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen in ländlichen Räumen positiv zu beeinflussen und die Abhängigkeit Kubas von Importen abzubauen.
So hat der kubanische Präsident Raúl Castro immer wieder betont, dass die Ernährungssicherheit eine Frage der nationalen Sicherheit sei. Die Cuba Sí-Projekte unterstützen Kuba in genau diesem sensiblen Bereich. Wir sind stolz darauf, dass wir mit unserer Entwicklungszusammenarbeit dem kubanischen Volk dabei helfen, diesen prioritären Sektor zu stärken.
Im vergangenen Jahr waren die Freund*innen von ACPA an Cuba Sí mit einem besonderen Anliegen herangetreten: Ihr Wunsch war, zur Buchmesse 2018 das Buch „La Impronta de Fidel en la ganadería revolucionaria“ zu drucken und vorzustellen. Das Buch würdigt in beeindruckender Weise das langjährige Wirken Fidels in der Landwirtschaft und Viehzucht. Für viele unbekannt, belegt das Werk anhand unzähliger Fotos, Dokumente, Anekdoten und Quellen das strategische Denken und Handeln Fidels beim Aufbau der kubanischen Viehzucht nach dem Sieg der Revolution.
So ist Fidels Anregung der Aufbau zahlreicher agrar- und forstwirtschaftlicher sowie veterinärmedizinischer Forschungseinrichtungen zu verdanken, die bis heute interdisziplinär Theorie und Praxis verbinden. Auch an Fragen der Zucht und Genetik von speziell an die kubanischen Bedingungen angepassten Nutztieren nahm er regen Anteil und ließ sich stets über die dabei erzielten Ergebnisse unterrichten.
Das Buch ist eine der bislang inhaltlich umfangreichsten Publikationen von ACPA. Es wurde nun am 6. Februar in einem Podium auf der Internationalen Buchmesse der Öffentlichkeit vorgestellt. Ehrengast bei dieser Veranstaltung war Dr. José Miyar Barruecos, der bis zum Tode Fidels dessen persönlicher Sekretär und maßgeblich an der Entstehung des Buches beteiligt war.
Wir wünschen den Herausgeber*innen, dass dieses Buch eine weite Verbreitung und die Würdigung findet, die es verdient.
Neben der Präsentation auf der Buchmesse traf sich die Delegation mit Vertretern verschiedener Organisationen. Ideen für eine künftige Zusammenarbeit wurden ausgetauscht mit der Wirtschaftssozietät der Freunde des Landes („Sociedad Económica de Amigos del País“) und der kubanischen Vereinigung der Vereinten Nationen. Ein freundschaftliches Wiedersehen gab es im ICAP (Kubanisches Institut für Völkerfreundschaft), bei dem es vorrangig um die Besprechung der Aktivitäten in der Solidaritätsarbeit für das Jahr 2018 ging. Bestandteil dieser Aktivitäten ist u.a. die materielle Unterstützung einer Boxtrainings- und -wettkampfstätte in Alt-Havanna, ein gemeinsames Vorhaben von den Vereinen Interbrigadas und Roter Stern Berlin sowie Cuba Sí. Bei einem Besuch der Delegation in dieser Einrichtung wurden die nächsten Schritte abgestimmt.