mit: Renate Fausten, Bundesvorsitzende der Freundschaftsgesellschaft BRD – Kuba Ein ganzes Volk für mehrere Monate in der lebhaftesten Diskussion! Das müsste auch für unsere Medien ein Anlass sein, angesichts dieses beeindruckenden demokratischen Meinungsbildungsprozesses voll Bewunderung nach Kuba zu schauen. Aber was passiert? Bestenfalls wird dieser Vorgang totgeschwiegen. Wenn mal berichtet wird, dann wissen gerade die entschiedensten Gegner sozialistischer Verhältnisse haargenau darüber "aufzuklären", wie die Kubaner und die kubanische Regierung gerade dabei sind, ihre sozialistischen Ideen zu verraten und den Kapitalismus wieder einzuführen. Was passiert in Kuba wirklich? Wir wollen uns aus erster Hand informieren. Renate Fausten, die Vorsitzende der Gesamtorganisation der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba ist Augenzeugin der Entwicklungen auf Kuba vor und nach dem im April stattgefundenen Parteikongress.
Kuba ist zwar eine Insel, aber keine konfliktfreie Insel im Weltmeer der internationalen Spannungen, Abhängigkeiten und Vormachtgelüste. Dem wirtschaftlichen und politischen Druck, den die Regierung der USA und die mit ihr verbundenen Kräfte seit jetzt mehr als einem halben Jahrhundert ausüben, konnte Kuba, trotz der dramatischen Veränderungen im internationalen Kräfteverhältnis, bisher standhalten. Damit hatten außerhalb Kubas wohl die Wenigsten gerechnet. Die extrem verschlechterten internationalen Rahmenbedingungen für Kuba mussten Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse der kubanischen Bevölkerung haben und z.T. auch zu strukturellen Verwerfungen und wirtschaftlichen Problemen führen. Der Diskussionsprozess in den letzten Monaten hatte die Bekämpfung der Probleme zum Inhalt, bei denen Kuba einen eigenen Handlungsspielraum sieht. Die "Förderung der Eigeninitiative" oder "Überwindung von bürokratischen Schranken" bleiben zunächst Schlagworte, wenn sie nicht konkret mit Inhalt und detaillierten Einzelvorschlägen gefüllt werden. Das hat nahezu ein ganzes Volk über fünf Monate jetzt getan.
Was als Vorstellung entworfen wurde, darüber haben wir uns im Februar 2011 ein Bild gemacht. Was beschlossen wurde und wie das in die Lebenswirklichkeit in Kuba jetzt umgesetzt werden kann, darüber wird uns Renate Fausten berichten.