Enorme Zerstörungen in Kubas Osten nach Durchzug von Hurrikan „Oscar“
Hurrikan Oscar hat bei seinem Durchzug am 20./21. Oktober 2024 mit Windgeschwindigkeiten von 130 bis 150 km/h an Kubas Ostküste schwere Überschwemmungen und Verwüstungen hinterlassen. Besonders betroffen sind die Kreise Baracoa, Maisí, San Antonio del Sur und Imías.
In Imías unterstützt Cuba sí mehrere Betriebsteile des staatlichen landwirtschaftlichen Betriebs.
Die Quantifizierung der Schäden ist noch nicht abgeschlossen, doch insgesamt sind in der vom Hurrikan betroffenen Region in Kubas östlichster Provinz mehr als 2.000 Häuser und Gebäude staatlicher Einrichtungen betroffen. Eindrücke in der Bildergalerie.
Die Landwirtschaft im Cuba sí-Projekt in Imías hat starke Schäden davongetragen. Die Pflanzungen für Yucca, Süßkartoffeln, Kürbis, Mais, Bohnen und Bananen sind überschwemmt und vernichtet worden, Mango- und andere Fruchtbäume beschädigt. Die Dächer zahlreicher Wohnhäuser sind kaputt, ebenso die Stallanlagen und Gebäude in den landwirtschaftlichen Betrieben.
Kuba braucht jetzt unsere Solidarität! Bitte spendet für den Kauf von Material für die Instandsetzung von Wohnraum und landwirtschaftlichen Betrieben und für Werkzeuge und Arbeitsgeräte zur Wiederherstellung der Anbauflächen!
Sonderspendenkonto beim Parteivorstand der Partei Die Linke/Cuba Sí
Empfänger: Die Linke/Cuba Si
IBAN: DE06 1005 0000 0013 2222 10
BIC: BE LA DE BE XXX (Berliner Sparkasse)
Verwendungszweck: Milch für Kubas Kinder/Guantanamo
Informationen zur aktuellen Lage
Der Wirbelsturm überraschte die Menschen in der Nacht. Die landesweiten Stromausfälle, bedingt durch die US-Blockade, hatten zu Einschränkungen im Informationsfluss geführt und behinderten das Frühwarnsystem Kubas zum Schutz und zur Evakuierung der betroffenen Bevölkerung. So sind bislang sieben Todesopfer zu beklagen. Noch immer sind entfernt in Bergregionen liegende Orte unzugänglich oder nur per Hubschrauber zu erreichen, die Stromversorgung teilweise unterbrochen, noch immer werden Menschen vermisst.
San Antonio del Sur und Imías sind die trockensten Regionen in Kuba. Doch zwischen ein und vier Uhr morgens am 21. Oktober 2024 fielen in den Bergen nördlich dieser Gemeinde von Guantánamo mehr als 278 mm Niederschlag; bis 8 Uhr wurden mehr als 355 mm gemessen. Zuviel Wasser in zu kurzer Zeit für die Flüsse Los Ciguatos und Sabanalamar, die die 8 000 Einwohner zählende Stadt San Antonio del Sur im Osten und Westen flankieren. Dort entlud sich der Wasserstrom mit einer noch nie dagewesenen Wucht, dessen Schlammlawinen Häuser, medizinische Einrichtungen und landwirtschaftliche Flächen zerstörten.
Ein Großteil der Straßen und Brücken sind zerstört oder beschädigt, einige konnten inzwischen notdürftig instandgesetzt werden. Gegenwärtig werden die Verkehrswege auf Unterspülungen untersucht. Die Strecke zwischen Guantánamo und Imías konnte am 26. Oktober wieder freigegeben werden. Das hat die Mobilität in der Region erheblich verbessert und ermöglicht eine schnellere Ankunft humanitärer Hilfe.
Während der Tage, an denen die Hauptverbindung unterbrochen war, erfolgten die Transporte über die Route Moa-Baracoa, was eine Strecke von über sieben Stunden und einen hohen Treibstoffverbrauch zur Folge hatte. Mit der Wiedereröffnung der direkten Straße hat sich die Reisezeit auf zwei Stunden von der Provinzhauptstadt verringert, was die Unterstützung und Verteilung von wichtigen Vorräten an die Bevölkerung erleichtert, so die Behörden.
Derzeit läuft die Versorgung der betroffenen Gemeinden mit Wasser, Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln auf Hochtouren. Neben Reis, Zucker, Weizenmehl für Brot wird die Bevölkerung der vier betroffenen Gemeinden zusätzlich mit anderen Lebensmitteln wie Kondensmilch, Erfrischungsgetränken, Fischprodukten und anderen vom Land bereitgestellten Produkten versorgt.
Die Stromversorgung bleibt ein Problem durch zahlreiche umgestürzte Masten und unzugängliche Regionen. So konnten am 26. Oktober nur etwa 10 Prozent der Bewohner in Maisí mit Strom versorgt werden, in Baracoa waren es etwa 40 Prozent; in Imías wurde noch an der Wiederherstellung der Anschlüsse gearbeitet.
Quellen: Solvision, Granma