15.08.2024 Druckversion

Kubanisches Pharmaunternehmen nimmt Produktion von Antibiotika wieder auf

Großspende der indischen Regierung über 10 Mio. Euro ermöglicht Kauf von Rohstoffen für die Antibiotika-Produktion.
In der Fabrik "8 de Marzo" laufen die Produktionsanlagen wieder für die Herstellung verschiedener Antibiotika. Foto: Resumen Latinoamericano
In der Fabrik "8 de Marzo" laufen die Produktionsanlagen wieder für die Herstellung verschiedener Antibiotika. Foto: Resumen Latinoamericano

Das Pharmaunternehmen „8 de Marzo“ (8. März) hat die Produktion von oral einzunehmenden Antibiotika wieder aufgenommen und die Kapazität für injizierbare Arzneimittel erhöht. Dies wurde möglich durch eine Großspende der indischen Regierung, mit der rund 80 Tonnen Rohstoffe beschafft werden konnten.

Xenia Madrazo Sagre, die Generaldirektorin des Unternehmens, erklärte gegenüber der Presse, dass die Produktion den Bedarf des nationalen Gesundheitssystems je nach Sortiment für sechs bis zwölf Monate decken wird.

Der Beitrag im Wert von über zehn Millionen Euro an die kubanische Regierung war für den Kauf pharmazeutischer Wirkstoffe für die Herstellung von Antibiotika bestimmt. Die Medikamente sind für Gemeinde- und Krankenhausapotheken bestimmt. Im Falle der Oral-Antibiotika werde die erste Lieferung voraussichtlich innerhalb von 45 Tagen erfolgen, da die Rohstoffe vor der Produktion einer physikalisch-chemischen und mikrobiologischen Analyse unterzogen werden müssen.

Bei den herzustellenden Antibiotika handelt es sich um Amoxicillin, Cephalexin und Cefixim, letzteres in Form von Kapseln und Suspensionen, sowie um die injizierbaren Arzneimittel Ceftriaxon, Cefuroxim und Ceftazidim.

Mayda Mauri Pérez, Präsidentin der Unternehmensgruppe BioCubaFarma, dankte der indischen Regierung – vertreten durch ihren Botschafter auf der Insel, Armstrong Changsan – für ihre Hilfe, die sie angesichts der Wirtschaftskrise, in der sich Kuba befindet, als zeitgemäß bezeichnete.

Kuba und Indien arbeiten im Bereich der biotechnologischen Entwicklung bereits seit langem zusammen, u. a. durch die Bereitstellung von Ausrüstung, Technologietransfer und gemeinsame Produktion.

Botschafter Armstrong Changsan wies darauf hin, dass es das erste Mal sei, dass sein Land einem anderen Land pharmazeutische Wirkstoffe spende; man sei sehr stolz darauf, einen Beitrag leisten zu können, um seine Unterstützung zugunsten der Gesundheit und des Wohlergehens des kubanischen Volkes zu zeigen. „Ich bin zuversichtlich, dass unsere gegenseitige Freundschaft und Unterstützung stark bleiben und weiter wachsen wird“, sagte er.

Wennys Díaz Ballaga, Resumen Latinoamericano vom 9. August 2024

 

Veröffentlicht in Gegen die Blockade | Tags: Gesundheitswesen, Menschenrechte, Solidarität