Eine Gruppe von Italienern hat eine Online-Petition für die Zulassung von Abdala, Soberana 02 und Soberana Plus in Italien und in der Europäischen Union gestartet. Konkret wird darin gefordert, dass die jeweils zuständigen Zulassungsbehörden (in Italien die AIFA und in der EU die EMA) "die Wirksamkeit des kubanischen Soberana-Impfstoffs gegen Covid anhand objektiver Kriterien bewerten und daraufhin seine Verwendung in Italien und der EU zulassen" sollen.
Hier die Petition unterschreiben!
Der Tontechniker Emiliano Trocini war mit einer Gruppe von Landsleuten als Zeichen der Freundschaft nach Kuba gereist und hat nun die Petition inittiert. Dass die Initiative von Italien ausgeht, hängt wohlmöglich damit zusammen, dass das Land zu Beginn der Ausbreitung von Covid-19 in besonders verheerender Weise betroffen war und dass kubanische Ärzteteams schnell in den betroffenen Kommunen halfen.
Sie wurden nach ihrem Einsatz mit großer Dankbarkeit und Herzlichkeit verabschiedet. Zudem haben die kubanischen Impfstoffn die Phase 3 der empirischen Tests und Prüfungen bestanden und werden in Kuba und anderen Staaten bereits seit Monaten erfolgreich eingesetzt.
Im Text der Petition heißt es: "Die Wahl der Impfstoffe gegen diese schwere Pandemie darf nicht der monopolistischen Logik der großen multinationalen Pharmakonzerne untergeordnet werden. Bis heute sind von den 31 weltweit zugelassenen Impfstoffen nur fünf in Europa zugelassen worden, darunter Johnson und Astrazeneca, die jedoch nicht mehr berücksichtigt werden". Nach den Verfahrensregeln der EMA muss ein Unternehmen aus der EU einen entsprechenden Antrag einreichen.
Es wurde bekannt, dass die Zulassungsanträge Kubas seit September bei der Weltgesundheitsbehörde (WHO) vorliegen. Indes wird von Kuba der Vorwurf erhoben, dass sie nur schleppend begutachtet werden.
Über die drei Impfstoffe ist noch immer keine Entscheidung gefallen. Hierzu mutmaßt die kubanische Nachrichtenagentur Prensa Latina, hinter den Kulissen könnten Interventionen der USA ein Grund für diese Verzögerungen sein.
Als eine Ursache für die Verzögerungen gilt die Verlagerung der zunächst dezentralen Produktion in die kubanische Freihandelszone von Puerto Mariel. Dadurch müssen weitere Unterlagen bei der WHO eingereicht werden.
Der Argwohn in Havanna speist sich jedoch nicht nur aus der unerbittlichen US-Blockade, die Gewinne aus einer internationalen Lieferung kubanischer Vakzine verhindern will. Die gesamte Finanzierung der WHO erfolgt zu einem Viertel durch die US-Regierung sowie durch die US-amerikanische Gates-Stiftung, was einen entsprechenden Einfluss bedeutet.
Inzwischen haben die Petition des Italieners für Zulassung kubanischen Impfstoffs in Europa bereits 6.000 Menschen unterzeichnet. Außerdem unterstützen zahlreiche Solidaritätsorganisationen und Mediziner diese Forderung.
Autor: Edgar Göll, erschienen am 17.1.2022 bei amerika21.de