24.12.2019 Druckversion

Rezept für ein gutes neues Jahr!

Liebe compañeras und compañeros, schon geht ein weiteres turbulentes Jahr zielstrebig seinem Ende entgegen. Zeit um zurückzublicken, auszuruhen, Ideen zu entwickeln und gestärkt wieder ans Werk zu gehen.
Grafik: Falco, Kuba
Grafik: Falco, Kuba

 

Man nehme: zwölf Monate, putze sie ganz sauber von Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und Angst und zerlege jeden Monat in 30 oder 31 Teile, sodass der Vorrat genau für ein Jahr reicht. Es wird jeder Tag einzeln angerichtet aus einem Teil Arbeit und zwei Teilen Frohsinn und Humor. Man füge drei gehäufte Esslöffel Toleranz, ein Körnchen Ironie und eine Prise Takt hinzu. Dann wird die Masse sehr reichlich mit Liebe übergossen.
Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußchen netter Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit und einer guten erquickenden Tasse Tee.

Katharina Elisabeth Goethe (1731–1808)

 

Liebe compañeras und compañeros,

schon geht ein weiteres turbulentes Jahr zielstrebig seinem Ende entgegen. Zeit um zurückzublicken, auszuruhen, Ideen zu entwickeln und gestärkt wieder ans Werk zu gehen.

Das Jahr war geprägt von sehr arbeitsintensiven, kontroversen, turbulenten und unruhigen Wochen und Monaten. Das betrifft sowohl die unsteten Fahrwasser, in denen die US-amerikanische Außenpolitik unser Lieblingsland treiben lässt als auch unser Cuba Sí-Schiff. Das Bild einer aufgewirbelten Schneekugel, deren Flocken sich noch nicht wieder gesetzt und den Blick auf den weiteren Weg freigegeben haben, trifft es ebenfalls ganz gut.

Viele Fragen für unsere Arbeit, unser Miteinander und unsere künftigen Ziele sind aufgeworfen. Noch sind nicht für alle befriedigende, belastbare, langfristige Ergebnisse gefunden. Vertrauen steht infrage. Ärger, Verdruss und Ungeduld lassen sich nicht einfach wegwischen. Und trotzdem ist es gut, wichtig und bestärkend, gemeinsam an unserem künftigen Weg zu arbeiten. Sicherlich sind dicke Bretter zu bohren und Meinungsverschiedenheiten zu begegnen. Was wir wertschätzen, ist unser Austausch untereinander und eine solidarische Gemeinschaft trotz aller Kritik.

Denn uns eint etwas Großes, Starkes und Wertvolles – der Wille, Wunsch und Glaube an eine Alternative zur herrschenden Gesellschaftsordnung, in der Platz ist für Solidarität, Entfaltung, Frieden, Würde und soziale Gerechtigkeit. Wir wünschen uns, dass uns dieses höhere Ziel auch im kommenden Jahr gemeinschaftlich unseren Weg fortsetzen lässt, uns zusammenhält und stärkt. Deshalb lasst uns nicht nur kritisch auf bisher Unerledigtes blicken, sondern vor allem wertschätzen, was wir 2019 für Kuba, für die fortschrittlichen Länder des Kontinents und für die internationale Solidarität auf die Beine gestellt haben. Durch unser aller Zutun ist es uns so manches Mal gelungen, die unmenschliche US-Blockade zu durchbrechen und dem Humanismus zum Sieg zu verhelfen.

Deshalb danken wir Euch für den Austausch, die Anregung, die Ermutigung und Ermunterung, für Kritik und Ratschlag, fürs Zupacken, Mitmachen, Vorausblicken und Vorangehen und für den Zusammenhalt. Das ist eine wunderbare Ausgangsbasis für den Blick nach vorn. Wir freuen uns darauf, gemeinschaftlich unsere Arbeit fortzusetzen. In diesem Sinne – genießt die Weihnachtstage, ladet die Batterien auf, bleibt gesund und kommt beschwingt in ein gutes, kämpferisches 2020! Viva Cuba!


Con saludos solidarios / Mit solidarischen Grüßen

Jörg Rückmann, Miriam Näther, Wolfgang Voß und Justo Cruz

Veröffentlicht in Aktuelles | Tags: cuba si, DIE LINKE, Kuba, Menschenrechte, Solidarität