10.12.2019 Druckversion

Kuba schützt seine ausländischen Geschäftspartner

Der kubanische Präsident hatte am Montag in Argentinien eine Zusammenkunft mit einer bedeutenden Vertretung argentinischer Unternehmer, die im Laufe der Jahre Geschäfte mit Kuba unterhalten haben
Photo: Estudio Revolución
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BUENOS AIRES, Argentinien. - Heute ist Argentinien der viertgrößte Handelspartner Kubas in Lateinamerika und der Karibik und der neunte auf internationaler Ebene. Es steht auch auf dem zweiten Platz bei der Anzahl von Touristen aus der Region, die die Insel besuchen.

All dies waren ausreichend wichtige Gründe, damit der Präsident der Republik, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, am Montag seine Agenda in der südamerikanischen Nation mit einer Vertretung von fast fünfzig argentinischen Geschäftsleuten eröffnete, die im Laufe der Jahre Geschäfte mit Kuba betrieben haben.

Als „notwendig, zeitgemäß und wichtig“ bezeichnete das Staatsoberhaupt dieses Treffen, bei dem er über gemeinsame Erwartungen, Möglichkeiten und Interessen zur „Stärkung und Ausweitung der Wirtschaftsbeziehungen“ sprach und bei dem er von Außenminister Bruno Rodríguez Parrilla und Rodrigo Malmierca Díaz, Minister für Außenhandel und Auslandsinvestitionen, begleitet wurde.

Insbesondere dankte Díaz-Canel den Geschäftsleuten für ihre Unterstützung und Beharrlichkeit bei der Aufrechterhaltung der Handelsbeziehungen und das Interesse an der Ausführung von Geschäften mit Kuba, trotz der wirtschaftlichen, kommerziellen und finanziellen Blockade, die die Regierung der Vereinigten Staaten gegen die Insel verhängt hatte.

Er sagte, dass die kubanische Regierung selbst inmitten der Verschärfung und der zunehmenden finanziellen Verfolgung der gegenwärtigen US-Regierung sowie der Aktivierung von Titel III des Helms-Burton-Gesetzes „ausländische Unternehmer schützt, die an Geschäften in Kuba teilnehmen“.

In beide Richtungen, sagte er, haben die Geschäftsmissionen in den letzten Jahren zugenommen, und hob die systematische Teilnahme argentinischer Geschäftsleute an den verschiedenen Ausgaben der Internationalen Messe von Havanna hervor. Bei der letzten Ausgabe waren es mehr als 14 Unternehmen jenes südlichen Landes.

Nachdem er das Interesse bekräftigt hatte, den Handel zwischen beiden Ländern weiter zu fördern, war er der Ansicht, dass dieser viel breiter sein könnte und derzeit durch ein „enormes Ungleichgewicht“ gekennzeichnet sei, da Argentinien mehr exportiert, als Kuba exportieren könne, um eine größere Präsenz unserer Produkte zu erreichen.

Neben den sieben in Kuba vertretenen Filialen argentinischer Unternehmen sind derzeit sechs weitere Geschäftsinteressen ermittelt worden. Diese betreffen sowohl die Bereiche Soja- und Maisproduktion,die Lebensmittelindustrie und insbesondere die Mühlenindustrie,als auch die gemeinsame Herstellung von Haushaltsgeräten und Projekte zur Verwertung von festen Abfällen.

In Bezug auf das zwischen den beiden Ländern bestehende Treuhandabkommen, das die Aufrechterhaltung von Handelsbeziehungen ohne Banküberweisungen ermöglicht, erklärte Präsident Díaz-Canel, dass dies derzeit eine geringe Ausführungsrate habe, so dass seine Möglichkeiten für den Verkauf von Waren und Dienstleistungen im Gesundheitsbereich und von Produkten der kubanischen Biotechnologie sowie beim Erwerb von Nahrungsmitteln für die Insel nicht ausgeschöpft würden.

Die ausländischen Investitionen in Kuba seien ein wesentlicher Bestandteil unseres Wirtschafts- und Sozialentwicklungsplans für 2030 und stützten sich auf einen politischen und rechtlichen Rahmen, der ausländische Investoren ermutige und selbst gegen extraterritoriale Maßnahmen der US-Blockade schütze.

Ebenso hob er die Bedeutung der Beteiligung argentinischer Geschäftsleute an der Entwicklung der Agrarindustrie, des verarbeitenden Gewerbes, der Lebensmittelindustrie und der Nutzung erneuerbarer Energien hervor, in denen sie über umfangreiche Erfahrungen verfügen.

Ebenso vertrat er die Auffassung, dass es im Portfolio der Möglichkeiten für ausländische Investitionen in Kuba 2019-2020 Projekte im gesamten Land und in der Sonderentwicklungszone Mariel gibt, die für argentinische Geschäftsleute von Interesse sein könnten.
Mit der Amtsübernahme der neuen Regierung von Alberto Fernández als argentinischer Präsident und Cristina Fernández als Vizepräsidentin glauben wir, dass wir enger zusammenarbeiten können, um die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen unseren Ländern wiederzubeleben und zu stärken.

Argentinien ist, einer der wichtigsten Handelspartner Kubas in Lateinamerika, der zu einem wichtigen Lebensmittellieferanten für die Grundversorgung der Bevölkerung unseres Landes und für die kubanische Viehwirtschaft geworden ist.

Die Sektoren für diese Zusammenarbeit und diesen Austausch auszubauen, sei eine Herausforderung. Der kubanische Präsident bekundete daher das Interesse der Regierung, Verbindungen auch in den Bereichen Agrarwirtschaft, Lebensmittelindustrie, erneuerbare Energien und verarbeitende Industrie zu entwickeln; vorrangige Bereiche für Kuba, und wo wir die enormen Erfahrungen Argentiniens anerkennen.

Wir glauben, dass die argentinischen Unternehmer die geografische Lage und die Sonderentwicklungszone Mariel nutzen können, um ihre Exporte näher an die karibischen Märkte heranzuführen. Wichtig sei auch die bilaterale und trilaterale Zusammenarbeit im Rahmen des Projektplans des Argentinischen Fonds der Süd-Süd-Zusammenarbeit unter Berücksichtigung der Entwicklungspläne unseres Landes und der nationalen Bestimmungen zur internationalen Zusammenarbeit, überlegte er.

Aufgrund der historischen und kulturellen Bindungen der Freundschaft und Brüderlichkeit, die uns verbinden, könne ein Treffen wie dieses nicht nur rein geschäftlichen Charakter haben, sagte Díaz-Canel.

Wir möchten Ihnen allen versichern, dass Argentinien für Kuba „ein liebenswertes Land ist, ein geliebtes Land“. Aufgrund dieser Beziehung zählen wir auf die argentinischen und kubanischen Unternehmer, um ihre Beziehungen auszubauen.

 

Autoren: Leticia Martínez Hernández und Yaima Puig Meneses

Quelle: Granma

Veröffentlicht in Aktuelles | Tags: Argentinien, Cuba, Entwicklungszusammenarbeit, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, Wirtschaft