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Tag der Mahnung

Aktionstag gegen Rassismus, Neonazismus und Krieg

Vor 70 Jahren, am 22. Juni 1941, begann der deutsche Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion. 27 Millionen Menschen des Vielvölkerstaates starben in den vier Jahren des grausam geführten Krieges, davon 18 Millionen Zivilistinnen und Zivilisten und ca. 9 Millionen Soldatinnen und Soldaten. Unzählige wurden erschossen und erhängt, sie starben durch Hunger und in Kriegsgefangenenlagern. Wir fordern, dass die inzwischen hoch betagten sowjetischen Kriegsgefangenen endlich eine Entschädigung für ihre Leiden erhalten! Millionen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter wurden nach Deutschland verschleppt. Zugleich mit dem Einfall der Wehrmacht in die Sowjetunion begann der systematische Völkermord an Juden, Roma und Sinti in allen besetzten Gebieten Europas. Dennoch gelten neonazistische und rassistische Parteien wie die NPD in unserem Land als wählbar und streben danach, 2011 erneut in deutsche Parlamente einzuziehen. Menschenverachtende Parolen wie jüngst die von Thilo Sarrazin finden sogar zunehmend Gehör in der „Mitte“ der Gesellschaft. Die Demontage von Grundrechten im Sicherheitswahn, die soziale Ausgrenzung und Diskriminierung sollen legitim werden. Unter dem Deckmantel der Islamkritik und einer angeblichen Verteidigung „westlicher Werte“ versuchen rechtspopulistische Organisationen wie „Pro Deutschland“ oder „Die Freiheit“, rassistische Ressentiments verstärkt gesellschaftsfähig zu machen. Sie spekulieren darauf, dass sie bei den Wahlen in Berlin im September 2011 an Wahlerfolge von rechtspopulistischen oder offen faschistischen Parteien in Österreich, in Ungarn, Frankreich, den Niederlanden und weiteren europäischen Ländern anknüpfen können. Das wollen wir nicht zulassen! Unter diesen Bedingungen kommt den zivilgesellschaftlichen Initiativen gegen rechts mit ihremn vielfältigen und unverzichtbaren Engagement neue Arbeit zu. In diesem Zusammenhang fordern wir, die „Extremismusklausel“ im Förderprogramm des Familienministeriums, die ein Klima des Misstrauens und Verdachts verbreitet, zu streichen!

Die Tradition, in jedem Jahr den zweiten Sonntag im September als Gedenktag für die Opfer des Faschismus zu begehen, begründeten im Jahr 1945 Überlebende der Zuchthäuser und Konzentrationslager. In Übereinstimmung mit ihnen treten wir an diesem Tag der Erinnerung und Mahnung für ein friedliches und gleichberechtigtes Miteinander der Menschen auf, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sozialem Status, Religionszugehörigkeit, Lebensentwürfen und Überzeugungen.

Cuba Sí wird mit einem Info- und Getränkestand vertreten sein.

Mehr Informationen unter www.tag-der-mahnung.de

Termindaten
Datum: 
11.09.2011 - 13:00 - 18:00
Stadt: 
Berlin
Veranstaltungsort: 
Lustgarten zwischen Dom und Nationalgalerie
Veranstalter: 
Berliner VVN-BdA e.V.