11.06.2015 Druckversion

Construyendo Alternativas - Aufbau von Alternativen in Lateinamerika und Europa

Bericht vom „Gipfel der Völker“ am 10. und 11. Juni 2015 in Brüssel
Solidarität mit Venezuela und den Integrationsprozessen in Lateinamerika
Solidarität mit Venezuela und den Integrationsprozessen in Lateinamerika. Demo in Brüssel

Repräsentanten aus 346 europäischen und lateinamerikanischen Solidaritätsorganisationen und sozialen Bewegungen sind am 10. und 11. Juni 2015 zum „Cumbre de los Pueblos“, dem „Gipfel der Völker“, nach Brüssel gekommen. Construyendo Alternativas – Aufbau von Alternativen in Lateinamerika und Europa, so lautet der Titel dieses Treffens, das parallel zum CELAC-EU-Gipfel stattfindet (CELAC – Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten). Die Idee für dieses Event hatte die belgische Solidaritätsorganisation „Initiativa Cuba Socialista“. Aus der Bundesrepublik Deutschland sind u.a. Vertreter der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba, von KarEn, den Interbrigadas, vom Verein La Estrella de Cuba, von der Alexander-von Humboldt-Gesellschaft und von Cuba Sí in die belgische Hauptstadt gereist.

Eines der bestimmenden Themen dieses alternativen Gipfeltreffens ist die Zusammenarbeit und die Kommunikation der verschiedenen Gruppen bei der Unterstützung der lateinamerikanischen Integrationsprozesse und bei den weltweiten sozialen Kämpfen. Immer wieder betont wurde, dass sich Solidaritätsarbeit heute nicht nur auf einzelne Länder wie z.B. Kuba und Venezuela beschränken dürfe. Internationale Solidarität müsse auch die linken Prozesse unterstützen und die Akteure aus den verschiedenen Ländern zusammenbringen. In seiner Rede mahnte dann auch Abel Prieto, ehemaliger kubanischer Kulturminister und heutiger Berater des kubanischen Präsidenten Raúl Castro, die Einheit der Linken an. Ein Vertreter Venezuelas berichtete, dass seine Regierung - ähnlich wie Kuba mit seinem Institut für Völkerfreundschaft - eine Abteilung für die Koordinierung der Solidaritätsarbeit im Außenministerium eingerichtet habe.

Auf einem Treffen der Solidaritätsorganisationen und sozialen Bewegunghen formulierten mehrere Teilnehmer als eine der dringlichsten Aufgaben die Medienarbeit. Wir müssen daran arbeiten, so die einhellige Meinung, unsere Positionen, unsere Arbeit noch mehr in die Öffentlichkeit zu tragen, wir brauchen ein alternatives Netz der Kommunikation und Information, um dem Medienkrieg gegen fortschrittliche Bewegungen und linke Regierungen - wie derzeit besonders gegen die Regierung Maduro - mehr entgegensetzen zu können.

Am Mittwoch Nachmittag versammelten sich die Teilnehmer mit Fahnen und vielen phantasievollen Transparenten am Simon-Bolívar-Denkmal, dem Startpunkt der großen Solidaritäts-Demo durch die belgische Hauptstadt.

Der erste Tag des „Cumbre de los Pueblos“ endete mit einer mitreißenden Musik- und Tanzshow, die das venezolanische „Centro cultural latinoamericano Simon Bolívar“ gemeinsam mit der Gruppe „Ali primera“ aus Weißrussland gestalteten.

Am heutigen Donnerstag kommen die Teilnehmer in Arbeitsgruppen zusammen, die sich folgenden Themen widmen: 1. Frieden und Solidaritätdie Interventionen und Sanktionen von USA und EU, 2. Freihandel - Freiheiten für wen?, 3. Menschenrechte für alle - in Lateinamerika und Europa, 4. Sozialpolitik, 5. Die Macht der Medien als Werkzeug des Imperialismus.

Der „Cumbre de los Pueblos“ wird am heutigen Donnerstag mit einer großen Solidaritätsveranstaltung in der Basilica Nacional del Sagrado Coracón enden, an der auch Regierungsvertreter aus Lateinamerika und Europa teilnehmen werden.

Veröffentlicht in EU und Kuba | Tags: Brüssel, Cumbre de los Pueblos, Medien, Netzwerk Cuba, Solidarität, Venezuela