Solidaritätsbrigaden

Feldarbeiten wie Aussaat, Unkraut jäten und Verziehen von Stecklingen
Feldarbeiten wie Aussaat, Unkraut jäten und Verziehen von Stecklingen sind Bestandteil der freiwilligen Arbeitseinsätze.

Leben und Arbeiten auf den Milchprojekten

Seit 1993 unterstützt Cuba Sí die Kubanische Vereinigung für Tierproduktion (ACPA) bei der Entwicklung einer weidebasierten, ökologisch angepassten Milchproduktion.

Zurzeit unterstützt Cuba Sí vier Milchprojekte in den Provinzen Mayabeque (ehemals Havanna), Sancti Spíritus, Pinar del Río und Guantánamo.

Seit 1999 besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an dreiwöchigen Arbeitseinsätzen auf diesen Milchprojekten. Bei einfachen Tätigkeiten in den Stallanlagen und auf den Feldern lernt mensch die Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie die Alltagsprobleme der kubanischen Landbevölkerung unmittelbar kennen. Touristische Ausflüge in die Region und Besuche in wissenschaftlichen, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen ergänzen den Aufenthalt. Die Teilnehmer dieser Solidaritätsbrigaden sind während dieser Zeit Gäste unserer Partnerorganisation ACPA und des landwirtschaftlichen Betriebes, auf dem das jeweilige Milchprojekt umgesetzt wird. Die Anzahl der Teilnehmer beträgt pro Solidaritätsbrigade maximal 9 Personen.

Programm

Arbeitseinsätze

Unterkunft

Verpflegung

Flug und Transport vor Ort

Verständigung

Vorraussetzungen

Anmeldung und Vorbereitung

Gesundheit

Veranstalter und Kosten

Enthaltene Leistungen

Anmeldeformular


 

Programm

Im Mittelpunkt der Solidaritätsbrigaden stehen das kubanische Landleben und die Milchprojekte. Zu Beginn des Aufenthaltes findet gemeinsam mit der Projektleitung eine ausführliche Besichtigung des Milchprojektes statt. Im weiteren Verlauf werden in der Regel von montags bis freitags Arbeitseinsätze auf den Milchprojekten durchgeführt.

An freien Tagen werden Fahrten in die nächstgelegenen Städte oder an den Strand unternommen. An den Nachmittagen finden teilweise Besuche in wissenschaftlichen, Gesundheits- oder Bildungseinrichtungen statt, die von der kubanischen Projektleitung des Milchprojektes koordiniert werden. Üblicherweise handelt es sich dabei um den Besuch in einer Grundschule, einer Familienarztpraxis bzw. Poliklinik und in einem wissenschaftlichen Zentrum.

Gespräche mit Vertretern des Kubanischen Instituts für Völkerfreundschaft (ICAP) und weiterer gesellschaftlicher Organisationen Kubas (z.B. Kubanischer Frauenverband, Künstlervereinigungen, Kommunistischer Jugendverband, etc.) ergänzen den Aufenthalt. Weitere gemeinsame Aktivitäten (z.B. Fiestas) mit den kubanischen Gastgebern vertiefen die Kontakte.

Zur Abrundung des Aufenthalts werden hauptsächlich an den Wochenenden Ausflüge zu touristischen Zentren in der Umgebung unternommen. Individuelle Ausflüge und Besuche einzelner Teilnehmer sind nicht möglich, denn Ihr seid als Gruppe zu Gast bei den staatlichen Landwirtschaftlichen Betrieben (Empresas), daher ist auch die Ausstellung eines besonderen Visums notwendig. Das detaillierte Programm wird zu Reisebeginn bekanntgegeben.

 


 

Die Arbeitseinsätze

Die Arbeitseinsätze werden nach den aktuellen Erfordernissen auf den Projekten und entsprechend der Jahreszeit und der Witterung von den dortigen kubanischen Projektleitern festgelegt. Da die Beschaffung von Baumaterial schwierig ist, werden Einsätze im Baubereich nur selten vorkommen. Weiterhin gibt es Tätigkeiten, die von den Teilnehmern aus Arbeitsschutzgründen nicht durchgeführt werden dürfen, wie z.B. viele Tätigkeiten, die mit der Machete erledigt werden.

Individuellen Arbeitswünschen, auch bei gegebener Qualifizierung, kann nicht entsprochen werden. Die Arbeiten werden in der Gruppe und unter Anleitung kubanischer Fachkräfte durchgeführt. Mangel an Geräten und Materialien führen oft zu Verzögerungen der Arbeitseinsätze. Die Arbeitseinsätze dienen eher der symbolischen Unterstützung als der Steigerung der Produktivität. In der Regel wird am Vormittag 3–4 Stunden gearbeitet, manchmal auch am Nachmittag. Das Ziel dieser Arbeitseinsätze ist nicht Schuften bis zum Umfallen, sondern das Kennenlernen der Arbeits- und Lebensbedingungen vor Ort.

 

Unterkunft

Die Unterbringung erfolgt in den Gästehäusern der jeweiligen landwirtschaftlichen Betriebe, die mit Unterstützung von Cuba Sí ausgebaut wurden. Diese befinden sich einige Kilometer vom Milchprojekt entfernt und haben eine sehr einfache Ausstattung:

  • Mehrbettzimmer und Aufenthaltsraum mit Fernseher
  • Duschen mit WC (nur kaltes Wasser)
  • Küche, einschließlich Kühlschrank

 

Verpflegung

Die landestypischen Mahlzeiten (vorrangig Reis und schwarze Bohnen) sind einfach und werden in der Projektunterkunft bzw. in der Kantine des landwirtschaftlichen Betriebes oder direkt am Einsatzort eingenommen. Im Gästehaus steht der Gruppe eine Köchin zur Verfügung, die vor allem für die Zubereitung von Frühstück und Abendbrot sorgt. Die Mahlzeiten orientieren sich an den kubanischen Gewohnheiten und sind nicht mit typischem Hotelessen vergleichbar. Zusätzlich kann bei Bedarf individuell Obst und Gemüse auf den Bauernmärkten eingekauft werden.

 

Flug und Transport vor Ort

Die Flüge nach Kuba werden zentral von Berlin aus gebucht. Individuelle Buchungen sind möglich. In diesem Fall muss der Betreffende dafür Sorge tragen, dass er zur Ankunft der anderen Teilnehmer am jeweiligen Zielflughafen ist. Die Abreise vom Milchprojekt erfolgt gemeinsam mit den anderen Teilnehmern der Solidaritätsbrigade. Für den Transfer von und zum Flughafen sowie für die Ausflüge und den Transport zum Einsatzort am Milchprojekt steht in den gesamten drei Wochen ein Kleinbus zur Verfügung.

 

Verständigung

Die Gruppen werden in der Regel von einem spanischsprechenden Cuba Sí-Mitstreiter begleitet. Dieser ehrenamtliche Begleiter steht als Ansprechpartner während der drei Wochen den Teilnehmern zur Verfügung, koordiniert das Programm vor Ort und erleichtert die Kommunikation mit den kubanischen Gastgebern. Spanischkenntnisse sind also nicht zwingend erforderlich für die Teilnahme, aber natürlich von Vorteil!

 

Voraussetzungen

  • Interesse an Land und Leuten und der Kubanischen Revolution: Da die Solidaritätsbrigaden dazu dienen, einen Einblick in das Alltagsleben auf dem Land zu erhalten, die Milchprojekte sowie soziale Errungenschaften der kubanischen Gesellschaft kennenzulernen, ist die Akzeptanz des kubanischen Systems grundlegende Voraussetzung.
  • Keine heißen Disconächte: Die Solidaritätsbrigaden finden auf dem Land statt. Ausgeprägtes Nachtleben sollte man hier nicht erwarten, auch wenn natürlich diese und jene Fiesta steigt. Auch wer nur preiswert Urlaub auf Kuba machen möchte, ist hier falsch. Nicht die Fahrt von einer Touristenattraktion zur nächsten und endloses Sonnenbaden am Strand stehen auf den Programm, sondern viele Kuhställe und Weiden. Die touristischen Ausflüge spielen eher eine Nebenrolle.
  • Toleranz und Kompromissbereitschaft: Die Gruppen bestehen aus ca. 8 Personen (in der Regel mit einer Altersmischung zwischen 18 und 60 Jahren). Im Allgemeinen kennen sich die Teilnehmer vorher nicht und verbringen dann 21 Tage auf recht engem Raum miteinander. Ohne Toleranz und Kompromissbereitschaft geht das nicht!
  • Geduld: Nicht immer läuft alles wie geplant und oft muss man einfach geduldig abwarten auf den Bus, das Essen, Wasser zum Duschen, dass was passiert ...
  • Gesundheit: Eine gute körperliche Konstitution ist Voraussetzung. Arbeiten bei 35° C und mehr auf dem Feld in der Sonne sind nicht jedermanns Sache. Ob man sich das zutraut, sollte jeder selbst entscheiden und im Zweifelsfall bei seinem Arzt erfragen.
  • Reisepass: Da die Ausstellung eines besonderen Visums für den Aufenthalt an den Milchprojekten notwendig ist, muss der Reisepass mindestens 6 Wochen vor Reisebeginn bei Cuba Sí vorliegen. Der Reisepass muss außerdem noch für mindestens 6 Monate ab Ausreisedatum aus Kuba Gültigkeit besitzen.
  • Reisedauer: Die Solidaritätsbrigaden finden in einem Zeitraum von 3 Wochen statt. Verlängerungen des Aufenthaltes sind bis zu einer Gesamtaufenthaltslänge von 30 Tagen möglich.
  • Auslands-Krankenversicherung: der Nachweis einer solchen ist bei der Einreise in Kuba erforderlich. Falls keine Krankenversicherung vorhanden ist, muss vor Ort eine erworben werden, was zu einer sehr teuren Angelegenheit wird.
  • Vollendung des 18. Lebensjahres oder Begleitung durch einen Erziehungsberechtigten

 

Anmeldung und Vorbereitung

Die Solidaritätsbrigaden finden im Allgemeinen von Februar bis März bzw. von September bis November statt. Die genauen Daten der Workcamps werden auf der Internetseite veröffentlicht oder können im Cuba Sí-Büro Berlin erfragt werden. Die Mindestteilnehmerzahl beträgt 7 Personen. Für Gruppen ab 7 Personen können auf Nachfrage bei Cuba Sí auch Extratermine vereinbart werden.

Um sich für eine Solidaritätsbrigade anzumelden, muss das Anmeldeformular ausgefüllt werden. Da die Anzahl der Teilnehmer begrenzt ist, sollte man sich rechtzeitig anmelden. Nach Eingang der Mindestanzahl an Anmeldungen erhaltet Ihr von uns eine schriftliche Bestätigung Eurer Anmeldung. Für die Beantragung des Visums benötigen wir spätestens 6 Wochen vor Reisebeginn Eure Passnummer!

Etwa 2-3 Wochen vor Reisebeginn wird in Berlin eine Reisegruppenvorbesprechung durchgeführt, bei der organisatorisch-technische Dinge geklärt werden und ein Einstieg in die Milchprojekte geboten wird. Dabei habt Ihr dann auch die Möglichkeit, Eure Mitreisenden kennenzulernen. Im Nachhinein finden für gewöhnlich Nachtreffen statt, die von den Gruppen individuell geplant werden. Wir sind natürlich auch immer an Kommentaren und Hinweisen zum Workcamp interessiert.

 

Gesundheit

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Gesundheit müssen nicht getroffen werden, da die gefährlichsten Tropenkrankheiten in Kuba ausgerottet sind. Verbindliche und aktuelle Informationen sind jedoch nur über einen geeigneten Arzt zu erhalten. Der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung ist trotzdem dringend erforderlich und wird stichprobenartig am Flughafen bei der Einreise kontrolliert.

 

Gastgeber und Kosten

Der Flug nach Kuba wird gebucht durch das Reisebüro Amado Reisen Chemnitz. Der Aufenthalt vor Ort wird organisiert von der Kubanischen Vereinigung für Tierproduktion (ACPA).

Die Kosten betragen in Abhängigkeit vom Flugpreis ca. 1.500 - 1.900 Euro. Sie setzen sich aus den Flugkosten (ca. 1.100 €, beim Workcamp Guantánamo ca. 1200-1300 Euro) und den Aufenthaltskosten (ca. 500 €) zusammen. Die Flugkosten sind nach Zusendung der Rechnung an Amado Reisen Chemnitz zu entrichten. Die Aufenthaltskosten ergeben sich aus den Kosten für die Unterbringung, die Transfers und die Vollverpflegung.

Dazu sammelt Cuba sí die eingegangenen Aufenthaltskosten der Teilnehmer*innen. Um den Prozess zu vereinfachen, erfolgt eine Sammelüberweisung an ACPA, so dass unsere Partnerorganisation vor Ort alle Kosten decken kann.

 

Enthaltene Leistungen:

  • Visum für eine Dauer von maximal 30 Tagen
  • Unterkunft und Vollverpflegung
  • Alle Transfers innerhalb des Programms
  • Nicht enthalten sind Eintrittsgelder für Museen, Führungen u.ä.

 


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