16.02.2011 Druckversion

Opfer des US-Terrors gegen Kuba erinnern sich

Cover der englischen Ausgabe des Buches von Keith Bolender
Cover der englischen Ausgabe des Buches von Keith Bolender

Kubas Parlamentspräsident Ricardo Alarcón stellte auf der Buchmesse in Havanna Zeitzeugenberichte aus 50 Jahren vor

Dem kanadischen Journalisten Keith Bolender wurde am Dienstag die Ehre zuteil, dass der Präsident der kubanischen Nationalversammlung, Ricardo Alarcón, die spanische Version seines Buches "Huellas del terrorismo. Sus víctimas hablan" (Spuren des Terrorismus: Seine Opfer sprechen) vorstellte. Der Reporter des "Toronto Star" hat Zeitzeugen der US-Angriffe aus fünf Jahrzehnten interviewt. Sein Buch endet mit Gesprächen, die er mit den Angehörigen der fünf in den USA inhaftierten Kundschaftern geführt hat. So erklärt sich Alarcóns Anwesenheit, der im Namen der kubanischen Regierung die Kampagne zur Freilassung der "Cuban 5" leitet.

Über seine Motivation, dieses Buch zu schreiben, erklärte der Kanadier den rund sechzig Anwesenden: "Es ist der Versuch, den Rest der Welt –besonders die Menschen in den USA – über den geheimen Krieg gegen Kuba zu informieren". In den kommenden Tagen wird die englische Originalausgabe zunächst in Großbritannien erscheinen und dann in den USA. Bolender führte weiter aus, dass er sein Buch auch in Miami, der Hochburg des antikubanischen Exils in Florida, vorstellen werde.

Alarcón nutzte seinerseits die Gelegenheit, um bei der Veranstaltung und im Gespräch mit den Journalisten über die jüngste Entwicklung zu informieren. Im Fall von zwei der Angeklagten besteht die Möglichkeit, dass sie nach mittlerweile fünfzehn Jahren Haft vom Vorwurf freigesprochen werden könnten, für den Abschuss von zwei Maschinen einer antikubanischen Organisation verantwortlich zu sein. "Warum legen sie – die USA – nicht die Satellitenaufnahmen vor, die belegen, dass der Abschuss über kubanischem Hoheitsgebiet und nicht im internationalen Luftraum erfolgte?", fragte er mehrmals.

Die Buchpräsentation gehört zu einer Reihe von Neuvorstellungen dieser Art, die im Verlauf der vor einer Woche eröffneten 20. Internationalen Buchmesse in Havanna stattgefunden haben. Dazu zählt zu einem die zweite, erweiterte und aktualisierte Auflage von "La agresión permanente" (Die andauernde Aggression) der beiden Spezialisten Jean-Guy Allard und Eva Golinger.
Zum anderen wartete der pensionierte Chef des kubanischen Geheimdienstes, Fabián Escalante, ebenfalls mit einer Neuauflage seines Buches "Operación Extermino. " (Operation Vernichtung) auf, in dem er einen Überblick über die Versuche der USA lieferte, über ein halbes Jahrhundert hinweg die Kubanische Revolution zu zerstören.

Ecuadors Botschafter in Havanna, Edgar Ponce, nutzte die Buchmesse, um einen 30-minütigen Film vorzustellen, der den Putsch vom 30. September 2010 gegen Präsident Rafael Correa dokumentiert. Einen neuen Ansatz in der antiimperialistischen Aufklärungsarbeit gibt das Autorenduo Eva Golinger und Romain Migus mit ihrem Nachschlagewerk "La telaraña imperial" (Das imperiale Spinnennetz). Dabei handelt es sich um ein Who is Who von Personen und Institutionen, die offen und verdeckt in Lateinamerika und in der Karibik tätig sind, um die Interessen der USA und der europäischen Rechten durchzusetzen.

Alle diese Neuerscheinungen werden zu einem historischen Datum präsentiert: Vor fünfzig Jahren scheiterten über 1.500 von Washington bezahlte Söldner mit ihrer Landung in der Schweinebucht. Vor 35 Jahren sprengte der CIA-Agent Luis Posada Carriles eine vollbesetzte kubanische Passagiermaschine. Dabei starben 73 Zivilisten. (Text: Ingo Niebel)

Veröffentlicht in Aktuelles, Cuban Five | Tags: Buchmesse, Terrorismus