Druckversion

Berlin: Selbstverwaltete Betriebe in Argentinien

Wir übernehmen

Mit: Alix Arnold

Was ist aus den Bewegungen in Argentinien, aus dem Aufstand von 2001 und den neuen Formen der Selbstorganisierung geworden? Angesichts der fortschreitenden Krise stellt sich auch in Europa die Frage, wie wir den Laden übernehmen können, bevor ihn der Kapitalismus völlig zugrunde gewirtschaftet hat. In Argentinien haben damals Arbeiter_innen bei drohender Pleite ihre Betriebe besetzt und in Selbstverwaltung weitergeführt. Nach den spektakulären Anfängen mit heftigen Kämpfen hören wir heute nicht mehr viel von dieser Bewegung. Aber trotz aller Widrigkeiten bestehen die meisten dieser übernommenen Betriebe immer noch, und es kommen neue hinzu. Betriebsbesetzungen gehören inzwischen in Argentinien zum üblichen Repertoire des Arbeiter_innenwiderstands. Aus der Not ist ein Reichtum an Erfahrungen entstanden, die über das Bestehende hinausweisen und andernorts aufgegriffen werden.

Juan Pablo Hudson hat ein Buch über die übernommenen Betriebe in Rosario vorgelegt, das nun auch auf Deutsch erschienen ist. Er hat die Compañer@s verschiedener Betriebe jahrelang begleitet, als Forscher und Unterstützer. Die Berichte der Beteiligten lassen den Alltag der Selbstverwaltung lebendig werden, mit Stärken, Schwächen, Problemen und Perspektiven. Alix Arnold wird das Buch vorstellen und über den aktuellen Stand der Bewegung berichten.

Zur Referentin: Alix Arnold ist Mit-Herausgeberin und Mit-Übersetzerin von "Wir übernehmen. Selbstverwaltete Betriebe in Argentinien - eine militante Untersuchung." (Mandelbaumverlag, Wien 2014). Sie war mehrfach in Argentinien bei verschiedenen übernommenen Betrieben, vor allem bei der Fliesenfabrik Zanon in Neuquén.


Termindaten
Datum: 
04.09.2014 - 19:00
Stadt: 
Berlin
Veranstaltungsort: 
Bildungswerk Berlin der HBS, Kottbusser Damm 72, 10967 Berlin, (U7/U8 Hermannplatz)